Duisburg. . Torsten Lieberknecht arbeitet in der Länderspielpause arbeitet er intensiv mit seiner neuen Mannschaft. Sebastian Neumann bereitet Sorgen.
Torsten Lieberknecht ist mittlerweile in Duisburg angekommen. Der neue Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg hat ein Haus für seine Familie und Schulplätze für seine Kinder gefunden. Die Lieberknecht-Kids finden ohnehin immer mehr Gefallen an dem neuen Job ihres Vaters. Die Herbstferien in Niedersachsen endeten gerade, jetzt gibt es noch die zwei Wochen NRW-Ferien oben drauf.
Lieberknecht selbst ist von einer Urlaubsstimmung weit entfernt. Der 45-Jährige nutzt die Länderspielpause, um hart mit seiner Mannschaft zu arbeiten. Am Donnerstag stand ein Laktattest auf dem Programm. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor, aber Lieberknecht ist sich sicher, „dass alle Jungs topfit sind.“
Das gilt zumindest für die gesunden Spieler. Sorgen bereitet dem Coach derzeit Innenverteidiger Sebastian Neumann. Der Ex-Würzburger plagt sich mit Hüftproblemen herum, die schwerwiegender Natur sein könnten. Neumann wird in der kommenden Woche einen Spezialisten in München aufsuchen, um Klarheit zu erlangen. Lieberknecht sprach am Freitag von einem „schleichenden Prozess.“ Das heißt, Neumann hat schon seit längerer Zeit Probleme, nur nach dem Einsatz als Einwechselspieler in Köln am vergangenen Montag verschlimmerten sich die Schmerzen.
Davari bricht Training ab
Im Schongang bewegt sich derzeit Joseph-Claude Gyau, der beim Auswärtssieg in Köln als Sturmspitze im Einsatz war. Der US-Amerikaner ist mit einer Fußprellung derzeit nicht am Mannschaftstraining beteiligt. Um ihn macht sich der Trainer aber keine großen Sorgen. Das gilt auch bei Torhüter Daniel Davari, der am Freitag das Nachmittagstraining nach einem Schlag auf den Fuß abbrechen musste.
Moritz Stoppelkamp, der sich im September im Spiel bei Union Berlin in der Nachspielzeit einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, absolviert mittlerweile wieder individuelle Laufeinheiten. „Ihm fällt allmählich die Decke auf den Kopf“, weiß Lieberknecht, dass Stoppelkamp auf sein Comeback brennt. Das Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Montag, 22. Oktober, dürfte für den Flügelspieler aber noch zu früh kommen.
Vorfreude auf das Pauli-Spiel
Den überraschenden 2:1-Erfolg beim Spitzenreiter 1. FC Köln hat der neue Trainer nach eigenem Bekunden schon längst abgehakt. Dennoch brachte ihm das Spiel zahlreiche Erkenntnisse darüber, was die Mannschaft noch besser machen kann. „Es gibt da noch viel Luft nach oben“, sagt Lieberknecht.
Das gilt vor allem für die Effektivität. Aus Balleroberungen hätten seine Spieler nicht genug Kapital geschlagen. Mitunter machte der Übungsleiter auch „schlampige Pässe“ aus. Zudem wünscht sich der Trainer mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten: „Man muss einfach mal, wie es früher hieß, vor dem Tor abziehen.“
Taktisch will der Coach weiter flexibel bleiben. Die Mittelfeldraute in Köln sei auf den Gegner zugeschnitten gewesen, unterstreicht der Trainer und fügt hinzu: „Gegen St. Pauli kann das schon wieder anders aussehen.“
Auf sein Heimdebüt mit dem MSV Duisburg brennt Lieberknecht schon jetzt. Die starke Unterstützung der MSV-Fans in Köln hat ihn beeindruckt, jetzt hofft er auf eine stattliche Kulisse beim Pauli-Spiel. Lieberknecht: „20 000 Zuschauer wären schon eine tolle Sache.“