Duisburg. Der MSV Duisburg hat Yanni Regäsel als mögliche Lösung für das Problem der Vorsaison geholt. Andreas Wiegel bleibt als Konkurrent.

Sportdirektor Ivica Grlic und Trainer Ilia Gruev arbeiten bei Fußball-Zweitligist MSV Duisburg an der größten Baustelle in der vergangenen Saison. Yanni Regäsel (22) soll das Loch auf der rechten Abwehrseite schließen. Konkurrenzlos ist der Neuzugang, der bis zum 18. März bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag stand, keineswegs. Andreas Wiegel verlängerte ebenfalls gestern seinen Vertrag mit dem Zweitligisten um zwei weitere Jahre. Und dann ist da ja noch Enis Hajri (34). Die Zusammenarbeit mit dem marokkanischen Rechtsverteidiger hatte der MSV bereits im März für die kommende Saison festgeschrieben.

Der MSV zitierte gestern seinen Sportdirektor Ivica Grlic mit den Worten: „Wir wollen ihm jetzt helfen, dass er wieder zu alter Form und Stärke findet.“ Gemeint ist Yanni Regäsel. Immerhin 16 Bundesliga-Spieler kann der gebürtige Berliner vorweisen: fünf für die Hertha und dann elf für die Eintracht. Im Winter 2016 wechselte er von der Spree an den Main. Trainer Nico Kovac hat ihn später „gewogen“ und für „zu leicht“ befunden. Regäsel spielte bereits vor der vergangenen Saison keine Rolle mehr in den Planungen.

Beim 4:1-Sieg gegen Jahn Regenburg war Regäsel bereits zur Vorbesichtigung seines Arbeitsplatzes in der Schauinsland-Reisen-Arena. Die Zebras berichten, dass er ganz angetan war: „Ich war vom ersten Moment an total überzeugt von der Mannschaft, der Arena und den Fans.“ Wie passend: Der Aufsteiger stellte an dem Tag den Klassenerhalt sicher. Damit war der Weg frei für Regäsels nächste Aussage: „Ich möchte wieder auf dem Platz Gas geben und unbedingt spielen. Und da ist der MSV genau der richtige Verein.“

Potenzial, Leidenschaft und Wille

Trainer Ilia Gruev lässt zur Verpflichtung sagen: „Er bringt vom Potenzial her alles mit, was ein guter Defensivspieler braucht. Wir haben Bedarf auf seiner Position, er will unbedingt eine neue Chance. Er bringt zudem viel Leidenschaft und Willen mit.“

Weiter in Zebrastreifen: Andreas Wiegel.
Weiter in Zebrastreifen: Andreas Wiegel. © Ute Gabriel

Gas geben, Leidenschaft, Wille und Potenzial sind in der Tat dringend gefordert. Denn Andreas Wiegel hatte zuletzt auf dem chronisch lahmen rechten Flügel einen guten Job gemacht. Insgesamt fünf Spieler versuchten sich im Saisonverlauf an der Aufgabe. Wiegel sprang in den letzten sechs Partien für den formschwachen Enis Hajri ein. Der MSV holte mit ihm elf Punkte. Freilich, auch das mit dem „Bedarf auf der Position“ hat seine Berechtigung. Der MSV hat die Abwehrspieler Tugrul Erat und Nico Klotz abgegeben. Der spielstarke Wiegel muss zudem damit leben, dass er als verletzungsanfällig gilt. Im ersten Zweitliga-Jahr beim MSV bremste ihn ein Kreuzbandriss für 280 Tage aus. In der vergangenen Saison nahm ihn ein Meniskusanriss für 131 Tage aus dem Rennen um einen Stammplatz. Der MSV zitiert Gruev mit den Worten: „Er ist ein echter Kämpfer mit einer sehr positiven Power, die auch weiterhin wichtig für uns bleibt.“ Regäsel fordert diesen echten Kämpfer beim Rennen in den Posten im Außendienst heraus.

Ausgang ungewiss, deshalb lässt Gruev über Andreas Wiegel sagen: „Er ist variabel einsetzbar.“ Rechts vorne kann der 26-Jährige nämlich auch. Da ist freilich der Konkurrenzkampf kaum weniger heftig.