Duisburg. Außenverteidiger Young-jae Seo spielte bislang für die zweite Mannschaft des Hamburger SV. Beim MSV Duisburg setzt er sich hohe Ziele.
Südkoreanische Fußballprofis beim MSV Duisburg? Die Geschichte ist schnell erzählt: Bisher gab es deren zwei, doch sonderlich erfolgreich waren sie nicht. Schon fast in Vergessenheit geraten ist Sang-in Park, der im August 1981 zwei Bundesligaspiele für die Zebras bestritt und dann aufgrund einer schweren Verletzung passen musste. 2006 sollte dann Jung-hwan Ahn versuchen, den MSV vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga zu bewahren. Seine Bilanz vor der Rückkehr in die Heimat: zwölf Einsätze, zwei Tore. Jetzt versucht sich der nächste Kicker aus dem ostasiatischen Land in Duisburg: Abwehrspieler Young-jae Seo hat beim Zweitligisten einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.
Neuer MSV-Verteidiger absolvierte 60 Partien in der Regionalliga Nord
Seo, der aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul stammt, feierte am Mittwoch seinen 23. Geburtstag. Als Geschenk darf er sich über den Sprung in den Profibereich freuen, in den er in den vergangenen drei Jahren beim Hamburger SV bereits hineingeschnuppert hat, ohne dort allerdings zum Einsatz zu kommen. Ganz nah war er einmal dran, als ihn der neue HSV-Coach Christian Titz am 17. März in den Bundesligakader für sein erstes Spiel gegen Hertha BSC berief. Die 1:2-Niederlage verfolgte Seo aber von der Bank aus. In der Regionalliga Nord absolvierte er seit seinem Wechsel nach Deutschland 60 Partien; in diesem Jahr verfehlte er mit der HSV-Zweitvertretung knapp hinter Weiche Flensburg den Meistertitel.
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Für den MSV ist der ablösefreie Zugang eine Personalie mit Perspektive. „Seo ist ein talentierter Junge für die linke Abwehrseite, den wir bei uns weiter entwickeln wollen. Er zeigt viele gute Ansätze, die er jetzt in der 2. Bundesliga verfeinern kann“, sagt Sportdirektor Ivica Grlic. Trainer Ilia Gruev betont: „Der Junge bringt alles mit, was ein guter Linksverteidiger braucht. Er hat in der zweiten Mannschaft des HSV eine sehr gute Saison gespielt und kann jetzt bei uns den nächsten Schritt machen.“ Auf seiner Stammposition muss er sich freilich erst einmal hinter Kapitän Kevin Wolze anstellen.
„Ich möchte mich hier durchsetzen und am liebsten jedes Spiel bestreiten“, verkündet er ungeachtet dessen. Weiter sagt Seo: „Ich fand die Fans, die Stimmung in Deutschland faszinierend, das war für mich ein wichtiger Grund, warum ich nach Deutschland gekommen bin – und auf die der Zebras freue ich mich jetzt ganz besonders.“