Duisburg. . Der MSV Duisburg unternimmt vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf den zweiten Versuch, Schadensersatz vom früheren Geschäftsführer zu erhalten.
Die Bühne wird größer. Freitag steht ab 11 Uhr der zweite Akt im Stück „MSV Duisburg gegen Roland Kentsch“ auf dem Programm. Vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf geht der Rechtsstreit in die zweite Instanz. Im Vergleich zum ersten Akt vor dem Landgericht in Duisburg ist die Schar der Darsteller überschaubar. Das Gericht wird keine Zeugen mehr befragen. Allerdings muss sich Roland Kentsch den Fragen des Richters stellen.
Im April 2017 ging Roland Kentsch am Landgericht Duisburg als Sieger aus dem Rechtsstreit hervor. Es geht in der Auseinandersetzung um zwei Verfahren. Kentsch hatte gegen seine Kündigung als Geschäftsführer im Juni 2013 geklagt. Der 61-Jährige fordert eine Gehaltsnachzahlung in Höhe von 125 000 Euro zuzüglich Zinsen.
Zudem kämpft der MSV um Schadensersatz. Die Meidericher sehen in Roland Kentsch den Hauptverantwortlichen für den Lizenzentzug im Mai 2013. Der MSV fordert rund 4,3 Millionen Euro als Wiedergutmachung.
Richterin Antje Reim entschied in erster Instanz gegen den MSV und für Kentsch. Sie hatte im September 2016 an zwei Tagen eine illustre Zeugenschar gehört – darunter Walter Hellmich, Udo Kirmse, die „Schauinslandmänner“ Gerald Kassner und Andreas Rüttgers sowie aktuelle Vorstandsmitglieder wie Ingo Wald und Bernard Dietz. Widersprüche und Erinnerungslücken machten es der MSV-Seite schwer, vor der Kammer zu punkten.
Schnelle Entscheidung erwartet
Trotzdem entschieden sich der MSV und Anwalt Frank Nolte schnell für eine Berufung. MSV-Präsident Ingo Wald geht „verhalten optimistisch“ in das Verfahren in der Landeshauptstadt. „Wir haben zahlreiche Ansätze gefunden, die uns Hoffnung machen“, sagt der 60-Jährige.
Ein überraschender Sieg vor dem Oberlandesgericht wäre ein angenehmes Zubrot für den MSV Duisburg. Das Geld haben die Zebras ohnehin bereits abschreiben müssen. „Wir haben nicht zu verlieren. Wir können nur gewinnen“, sagt Ingo Wald.
Schon am Freitag-Nachmittag dürften alle Beteiligten wissen, ob es zur überraschenden Wende im Verfahren kommt. Ingo Wald erwartet, dass das Gericht zumindest eine Einschätzung abgeben wird, wie es die Sache bewertet. Ein Urteil wird zeitnah erwartet.
Nachrichten aus Frankfurt
MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt blickt von Düsseldorf aus auch nach Frankfurt. Aus den Zentralen von DFB und DFL könnten die Lizenzbescheide beim MSV eingehen.