Duisburg. . Sorgen um den MSV. In den letzten zwei Jahren erlebten die Würzburger Kickers und der FSV Frankfurt im Endspurt eine folgenschwere Talfahrt.
An der Börse gibt es zwei Weisheiten. Die erste: „Der Trend ist dein Freund.“ Die zweite: „Greife nie in ein fallendes Messer.“ Demnach ist es um die sportliche Bonität des MSV Duisburg in der 2. Fußball-Bundesliga nach vier Niederlagen in Folge schlecht bestellt. Doch Sportdirektor Ivica Grlic scheut sich nicht, nach der scharfen Klinge zu greifen. „Wir haben alles in der eigenen Hand“, verweist der 42-Jährige auf die sechs ausstehenden Spiele, in denen die Meidericher den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können.
Mit dem Darmstädter Sieg über Fortuna Düsseldorf am Montagabend sind die abstiegsgefährdeten Mannschaften noch enger zusammengerückt. Der Vorsprung der Zebras, die 37 Punkte auf dem Konto haben, auf den Relegationsrang beträgt nur noch drei Zähler. Sechs Punkte stark ist noch der Puffer auf den ersten Abstiegsrang, den weiterhin Darmstadt einnimmt.
Vier der sechs Gegner, auf die der MSV noch trifft, stehen in der Tabelle derzeit unter den Zebras, die aktuell den neunten Platz einnehmen. Auswärts müssen die Duisburger unter anderem noch in Aue und Fürth antreten – zwei Gegner, die sich seit Monaten in unmittelbarer Nähe zum Relegationsrang bewegen. „40 Punkte werden nicht reichen“, unterstreicht Mittelfeldspieler Lukas Fröde.
Fröde möchte um jeden Preis ein unliebsames Déjà-vu vermeiden. In der letzten Saison wechselte er in der Winterpause zu den Würzburger Kickers und erlebte mit den Franken einen dramatischen Absturz, der mit dem Abstieg endete. Als Fröde seinen Dienst in Würzburg antrat, stand das Team mit 27 Punkten auf Platz sechs. Nach dem 28. Spieltag belegten die Kickers mit 32 Punkten noch Rang zwölf. Am Ende wurde der Aufsteiger mit 34 Zählern Vorletzter.
Fröde, der in Würzburg keinen Sieg erlebte, sprach später von einer „unglaublichen Negativspirale“ und gilt beim MSV als „Chefmahner“. Der Mann hat in diesen Tagen viel zu tun.
Auch Verhoek erlebt Talfahrt
Vor zwei Jahren geriet der FSV Frankfurt noch unerwartet in den Strudel, der ihn am Ende verschlang. In der Saison 2015/16 belegten die Hessen am Ende der Hinserie mit 22 Punkten noch Platz zehn. Nach dem 28. Spieltag stand der FSV mit 29 Zählern auf Rang 14 – zehn Punkte vor dem damaligen Schlusslicht aus Duisburg. Bis zum Saisonende holten die Frankfurter nur noch drei Zähler und beendeten die Saison hinter dem MSV auf dem 17. Tabellenplatz.Der Absturz der Bornheimer setzte sich nach dem Abstieg weiter fort. Mittlerweile spielt der FSV in der Regionalliga Südwest.
Eine Talfahrt erlebt aktuell auch der 1. FC Heidenheim, der zuletzt dreimal in Folge verlor, mittlerweile den Relegationsrang belegt und nun in Nürnberg antreten muss, ehe eine Woche später Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf an der Brenz aufschlägt. Pikant: Beim FCH stürmt noch der künftige Duisburger John Verhoek. Der 29-Jährige will bis zum letzten Spieltag für Heidenheim noch alles geben. Der Niederländer, der sich unter anderem für den MSV entschied, weil Duisburg ihm im Gegensatz zu Heidenheim einen Drei-Jahres-Vertrag anbot, verspricht: „Hier steigt keiner ab.“