Duisburg. . Der MSV fährt mit viel Selbstvertrauen nach Bochum. Trainer Ilia Gruev sieht seine Mannschaft gut aufgestellt: „Wir sind bereit für die Liga.“

Die Vorbereitung war kurz. Nur 20 Tage blieben Trainer Ilia Gruev Zeit, um die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg auf den Restrückrundenstart vorzubereiten. Am Dienstag kehren die Zebras in den Wettkampfmodus zurück. Um 18.30 Uhr spielt der MSV im Vonovia-Ruhrstadion beim VfL Bochum. Ilia Gruev freut sich auf den Start und unterstreicht: „Wir sind bereit für die Liga.“ Gruev ist froh, dass die Zeit der Tests und Planspiele nun vorbei ist: „Wir spielen lieber, wenn es um etwas geht.“

Solche Sätze gehen einem Trainer leicht über die Lippen, wenn er auf eine gelungene Vorbereitung zurückblicken kann. Abgesehen vom Langzeitverletzten Andreas Wiegel sind alle Spieler an Bord. Dazu zählen auch die beiden Top-Torschützen Moritz Stoppelkamp und Borys Tashchy, die ihre Verletzungen aus dem alten Jahr auskuriert haben. Sie könnten am Dienstag also mit einem Doppelpass den Gegner nass machen.

„Disziplin und Spaß“

Was macht eine gute Vorbereitung ansonsten aus? „Wir haben eine Balance zwischen Disziplin und Spaß“, beschreibt Gruev seinen Umgang mit den Spielern. Bei der Aufstellung dürfte es keine Überraschungen geben. Damit müssen sich einige Spieler, die eine starke Vorbereitung hingelegt haben, mit einem Platz auf der Reservebank begnügen.

Dazu zählt Ahmet Engin, der am Freitag seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hat – übrigens „für alle drei Ligen“, wie der MSV mitteilte. Auch Neuzugang Christian Gartner wird das Derby zunächst sitzend verfolgen. Dass mit ihm jederzeit zu rechnen ist, stellte er in den letzten Wochen unter Beweis. „Er hat sich sehr gut integriert“, attestiert ihm Gruev einen guten Start beim neuen Arbeitgeber. Auch Stürmer Kingsley Onuegbu, der zuletzt mit einem Doppelpack gegen Peking aufhorchen ließ, wird nicht in der Startaufstellung stehen.

3500 Fans fahren mit

Neues Jahr, alte Vorgaben. Auch in Bochum setzt der 48-Jährige auf eine stabile Defensive, die den Zebras in den letzten neun Spielen 18 Punkte bescherte. Beim 1:1 im Hinspiel verloren die Duisburger zwei Punkte, weil der damalige VfL-Trainer Ismail Atalan beim Pausentee seine linke Seite aktivierte, um die Duisburger Schwachstelle auszunutzen. Mittlerweile räumt Enis Hajri beim MSV „hinten rechts“ verlässlich auf, Atalan-Nachfolger Jens Rasiejewski muss sich etwas anderes einfallen lassen.

© Fabian Strauch

Im Zuge der defensiven Ausrichtung wird Gruev zwar keinen Beton anrühren, aber er wird Bochum kommen lassen. Die Gastgeber stehen unter Druck, ein missglückter Start würde die ohnehin schon gedämpfte Stimmung an der Castroper Straße weiter eintrüben.

„Es wird auf kleine Details ankommen“, rechnet Ilia Gruev mit einem engen und hart umkämpften Revierderby. Der Coach erwartet auch einem mächtigen Rückenwind der rund 3500 MSV-Fans, die sich heute nach Bochum auf den Weg machen: „Ich setze auf jeden einzelnen Fan.“

Ein guter Start ist wichtig, er könnte den Weg in eine ruhige Frühjahrsrunde weisen. Doch Gruev wäre nicht Gruev, wenn er in diesem Zusammenhang nicht auf die 40-Punkte-Marke hinweisen würde: „Wenn wir gewinnen, haben wir 29 Punkte. Dann fehlen uns immer noch elf Zähler.“ Im Vorfeld der Partie blickte der Deutsch-Bulgare dann aber doch ein wenig über diese Marke: „Wenn wir 40 Punkte haben, können wir über alles reden.“