Almancil. . Nach dem Wechsel von Thomas Bröker zu Fortuna Köln sieht der Sportdirektor des MSV Duisburg auf dem Transfermarkt keinen Druck.
Ein Kuchen, eine Kerze, ein Ständchen: Die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg feierten am Freitag im Trainingslager an der Algarve ihren Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt, der 24 Jahre alt wurde. Abwehrspieler Gerrit Nauber hatte derweil weniger Freude. Er knickte im Vormittagstraining nach einem Zweikampf mit Tim Albutat um und musste die Einheit abbrechen.
Am Nachmittag war Nauber schon wieder dabei, allerdings hielt er sich in Zweikampfsituationen zurück. „Ich glaube nicht, dass es eine schlimme Sache ist“, sagte der Innenverteidiger, um den sich nach dem Training auch Moritz Stoppelkamp kümmerte. Der Mittelfeldspieler kennt den Schmerz: Er ist gerade erst nach einem Bänderriss im Knöchel in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt.
Neuer Spielraum
Thomas Bröker wird beim MSV nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Der 32-Jährige hat mit Fortuna Köln nach monatelanger Suche nun doch einen neuen Verein gefunden. Der offensive Mittelfeldspieler soll bei der Fortuna, von der im Sommer Flügelspieler Cauly Oliveira Souza zum MSV kam, in den kommenden Monaten die Qualität erhöhen. Fortuna-Coach Uwe Koschinat erklärte das am Freitag so: „Wir waren vorne in der Breite zu dünn besetzt.“
Mit dem Bröker-Wechsel hat MSV-Sportdirektor Ivica Grlic nun mehr Optionen, um vor Ablauf der Wintertransferfrist Ende Januar noch einmal personell nachlegen zu können. Wie schon bei der Vertragsauflösung mit Mittelfeldspieler Baris Özbek im November wird auch die Trennung von Thomas Bröker für den MSV nicht ohne eine Abfindung über die Bühne gegangen sein. Trotzdem hat Grlic nun neuen finanziellen Spielraum, zumal auch Stürmer Simon Brandstetter einen neuen Arbeitgeber gefunden hat.
Kein Schnellschuss
Bei der Suche nach einer potenziellen Verstärkung steht vor allem die Offensivabteilung im Fokus. Während der letzten Transferperiode im August war eine weitere Verpflichtung für den Angriff nicht mehr darstellbar gewesen.
Grlic lehnt allerdings einen Schnellschuss ab. „Wir werden nur einen Spieler verpflichten, wenn er zu uns passt und uns auch wirklich weiterbringen kann“, unterstreicht der 42-Jährige, der sich – anders als im Abstiegskampf vor zwei Jahren – in einer guten Verhandlungsposition sieht: „Wir stehen nicht unter dem Druck, auf jeden Fall etwas machen zu müssen. Ich bin da ganz entspannt.“
Ohnehin ist Grlic bei Wintertransfers eher zurückhaltend: Vor drei Jahren landete er mit der Verpflichtung von Martin Dausch einen Treffer, vor zwei Jahren gab es mit dem portugiesischen Stürmer Tomané einen Flop. Vor diesem Hintergrund muss ein potenzieller Neuzugang eine wichtige Voraussetzung erfüllen: Um Anlaufschwierigkeiten weitgehend auszuschließen, sollte er die 2. Bundesliga kennen.
Ausgeglichene Liga
Mit einer weiteren Verpflichtung könnte der MSV Duisburg das Risiko für die Restrückrunde minimieren. Zwar befinden sich die Zebras mit sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz in einer komfortablen Situation, doch verweisen die Spieler nicht ohne Grund auf die Ausgeglichenheit der Liga.
„Vor einem Jahr stand ich mit dem Karlsruher SC nach der Hinrunde mit nur 14 Punkten über dem Strich. Diesmal werden mehr Punkte notwendig sein, um die Klasse zu halten“, rechnet Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp, der in der letzten Saison mit dem KSC Letzter wurde und abstieg, mit einem hart umkämpften Rennen um die Nichtabstiegsplätze in den nächsten Wochen.