Duisburg. Zlatko Janjic hat beim 1:0-Sieg des MSV gegen Fortuna Köln trotz eines Bänderrisses gespielt. Trotzdem wurde er von einigen Fans ausgepfiffen.

Die Geschichte "Janjic gegen die MSV-Fans" ist um ein weiteres Kapitel reicher. Darüber hinaus feierte Stansilav Iljutcenko ein Comeback nach Maß.

Die Drittliga-Begegnung zwischen dem MSV Duisburg und Fortuna Köln schrieb die 80. Minute. Einige Pfiffe waren zu hören - und zwar von den Fans der Zebras. Doch was war geschehen? Immerhin führten die Meidericher zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 - die Partie endete 2:0. Es war wieder einmal Zlatko Janjic, der die Gemüter der Anhänger erhitzte. Der Deutsch-Bosnier ging schweigend vom Platz.

Dabei stellte sich Janjic trotz eines Bänderrisses zur Verfügung. Das Problem: Der 30-Jährige trägt das Herz meist auf der Zunge und scheut sich auch nicht davor, die eigenen Anhänger zu kritisieren. Diese werfen dem Offensivakteur seine meist lässige und arrogant wirkende Spielweise vor. Janjic selbst kann sich die Pfiffe nicht erklären. "Vielleicht erwarten die Fans mehr von mir als von anderen Spielern", vermutete er. Zur Besänftigung trug sicher nicht sein verschossener Elfmeter bei, der eben jene Attribute vorzuweisen hatte. So scheint es, dass das Kapitel "Janjic gegen die MSV-Fans" noch nicht zu Ende erzählt ist.

Doch zurück zur 80. Minute, denn für Janjic kam Andreas Wiegel in die Partie. Drei Minuten später folgte Stanislav Iljutcenko, der nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte. Und was für eins. Denn der 26-Jährige war es, der nach feiner Vorarbeit von Wiegel den 2:0-Endstand markieren konnte. Ein goldenes Händchen also von Ilia Gruev.

Iljutcenko will in der Rückrunde angreifen

Der russische Stürmer indes freut sich, nun wieder mit von der Partie sein zu können. "Wir müssen jetzt noch eine Woche auf die Zähne beißen und Gas geben", wusste Iljutcenko nach Abpfiff. "Gegen Zwickau wird es kein leichtes Spiel, die stecken mitten im Abstiegskampf." In der Vorbereitung auf die Rückrunde will er wieder angreifen. "Ich möchte so viel spielen wie möglich und der Mannschaft helfen", sagte der Angreifer.

Und was war mit Janjic? Der 30-Jährige verschwand nach Abpfiff schnurstracks in die Kabine. Der Rest der Mannschaft feierte nach dem Erfolg über die Domstädter mit den Fans noch einige Minuten auf dem Zaun - ohne Janjic. Jenem sind solche Aktionen auch nicht sonderlich wichtig, wie er am vergangenen Donnerstag auf der obligatorischen Pressekonferenz erklärte: "Das, was auf dem Zaun ist, hat mich noch nie wirklich interessiert. Mich interessiert es viel mehr, Spiele zu gewinnen und Tore zu schießen." Symptomatisch für das schwierige Verhältnis zwischen dem MSV-Profi und den MSV-Fans.