Duisburg. Der MSV Duisburg muss seine miese Auswärtsbilanz dringend am Freitag in Fürth aufbessern. Erst ein Punkt in der Ferne ziert das Konto der Zebras.

Was tun? Schmeißt Ilia Gruev jetzt die große Rotationsmaschinerie an oder setzt er auf die Politik der ruhigen Hand? Diese Frage wird sich der Trainer des MSV Duisburg im Lauf der vergangenen Woche so einige Male gestellt haben. Der Impuls ist naheliegend: Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Restrunde in der 2. Fußball-Bundesliga muss beim Schlusslicht etwas passieren. Doch es ist auch nicht auszuschließen, dass am Freitag in der Auswärtspartie gegen die SpVgg Greuther Fürth (18.30 Uhr/ Live bei uns im Ticker) die bewährten Kräfte ins Rennen geschickt werden – weil Ilia Gruev ihnen am ehesten zutraut, den Bock doch noch einmal umzustoßen.

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Die Beobachtung des MSV-Trainers, dass sich an der Konstellation im Tabellenkeller in den vergangenen zwei Woche praktisch nichts geändert habe, ist in zweifacher Hinsicht unzutreffend. Zum einen ist nach dem Sieg von Fortuna Düsseldorf in Freiburg der direkt rettende Platz 15 nun schon elf Punkte entfernt – über etwas anderes als die Relegation gilt es folglich nicht mehr zu reden. Und: Es ist wieder ein Spieltag weniger geworden, der den Zebras bleibt, um wenigstens 1860 München und den SC Paderborn 07 zu überholen.

Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass am Freitag der Sprung auf Platz 17 gelingt, ehe die Sechziger am Sonntag gegen den VfL Bochum gefordert sind, ist bekanntlich gering. Noch immer steht nur ein einziger Auswärtspunkt auf dem Konto. Ob da eine Alles-oder-nichts-Taktik hilft? Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck weiß jedenfalls: „Schlimmer kann es für die Duisburger nicht mehr kommen.“

Holland kehrt nach Gelbsperre zurück

Das empfand der Anhang am Samstag nach der 0:1-Pleite gegen den Karlsruher SC ähnlich. „Ich verstehe die Fans, sie sind von der kompletten Situation enttäuscht. Jeder weiß, dass Siege mehr Spaß machen“, so Ilia Gruev. Doch zumindest bei der konkreten Frage nach einer diskutablen Personalie bleibt er hart: „Michael Ratajczak steht als Torwart ja immer in der Kritik. Ich sage auch, dass er beim Gegentor nicht gut aussah. Aber ich bin auch kein Fan von Aktionismus. Deshalb denke ich, dass er auch in Fürth wieder im Tor steht.“ Erste Alternative wäre wie gewohnt Marcel Lenz, zumal es Winter-Zugang Timothy Dieng bislang nicht in den Spieltagskader geschafft hat.

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Von Thomas Tartemann und Thomas Kristaniak

Klar ist eine Personalie: James Holland kehrt nach Gelbsperre ins zentrale Mittelfeld zurück. „Er ist ein wichtiger Spieler für uns, der Zweikämpfe gewinnt und aggressiv ist“, sagt Ilia Gruev. Denkbar, dass er für Kevin Scheidhauer kommt und damit die Rückkehr zur Doppel-Sechs erfolgt. Zum gegen den KSC vor der Pause ausgewechselten Stürmer meint der Coach: „Er hat sich in der Vorbereitung gut präsentiert. Ich bin enttäuscht und wütend, dass er das alles in 35 Minuten hingeschmissen hat. Er weiß aber auch selber, dass er mit dem Kopf nicht da war.“

Onuegbu ist keine Option

Gut möglich, dass es das mit Personalwechseln schon wieder gewesen sein könnte. Baris Özbek attestierte sein Trainer sichtbare Frische, doch ist hier ein Einsatz von Beginn an eher unwahrscheinlich. Etwas anders sieht die Situation bei Dan-Patrick Poggenberg aus. Die Frage, ob der Linksverteidiger ein Thema für die Startelf sei, beantwortete Ilia Gruev kurz und bestimmt: „Ja!“ Ein Szenario: Poggenberg nimmt den Platz von Kevin Wolze ein, der für den schwachen Dennis Grote eine Position weiter nach vorn rückt. Offenbar keine Option derzeit: Kingsley Onuegbu.

Mittelfeldspieler Martin Dausch unterzog sich am Mittwoch in München erfolgreich seiner Hüftoperation. In dieser Saison wird er nicht mehr eingreifen können.