Remis gegen Bochum bringt den MSV Duisburg nicht weiter
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Duisburg. . Trainer Ilia Gruev peilt für das neue Jahr 25 Punkte an, um die Zebras zu retten. Um das zu erreichen, muss sich der MSV im neuen Jahr neu erfinden.
Für ein paar Tage wird Ilia Gruev nun die Sorgen des Berufsalltags ausklammern. Am Montag reist der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg mit seiner Familie zur Verwandtschaft nach Bulgarien. Trotzdem: Das Weihnachtsfest wäre etwas entspannter, wenn der MSV am Sonntag im letzten Spiel des Jahres gewonnen hätte. Doch vor 22.351 Zuschauern kam gegen den VfL Bochum nicht mehr als ein 0:0 heraus.
Nach dem Spiel bemühten sich alle Beteiligten – wie so oft in dieser Saison – um eine positive Sicht der Dinge. Doch das wird immer schwerer. Keiner sprach es aus, doch es ist ein Fakt: Das 0:0 gegen über weite Strecken harmlose Bochumer war zu wenig. Viel zu wenig. Nun überwintert der MSV mit nur zwölf Punkten am Tabellenende.
Der MSV muss sich neu erfinden
„Wir zweifeln nicht. Wir glauben an uns“, sagte Abwehrspieler Rolf Feltscher mit viel Trotz. Warum auch nicht? Es gab in der Vergangenheit immer wieder erfolgreiche Aufholjagden. Der FC St. Pauli schaffte das in der letzten Saison, allerdings lagen bei den Kiez-Kickern im letzten Jahr bereits 16 Punkte unter dem Weihnachtsbaum.
MSV-Trainer Ilia Gruev kennt all diese Rechenspiele. Vor drei Jahren hatte er als Assistent von Kosta Runjaic mehr Zeit, um den Bock umzustoßen. „Uns bleiben 15 Spiele, wir brauchen 25 Punkte“, rechnet der Coach vor. Fast 1,7 Punkte pro Spiel. Oder sieben Siege und vier Unentschieden. Um das zu erreichen, muss sich der MSV im neuen Jahr neu erfinden.
Steffen Bohl verletzt
Ein Sieg über den VfL Bochum hätte dem MSV nicht nur zwei zusätzliche Punkte gebracht, sondern auch diesen positiven Impuls für die Winterpause. Natürlich spielt der MSV nun besser als noch vor vier Monaten. Natürlich hatte die Leistung am Sonntag nichts mehr mit der Vorstellung zu tun, die die Zebras beim 0:3 im Hinspiel gegen den VfL ablieferten. Natürlich war der Wille da.
Am Sonntag stand der MSV hinten weitgehend gut. Branimir Bajic war in der Defensive die überragende Figur. Der Abwehrverbund geriet auch nicht durch den verletzungsbedingten Wechsel zur Pause – Steffen Bohl (Rücken und Schwindel) ging, Thomas Meißner kam – ins Wanken. Doch dafür lief es im Angriff nicht rund. Im zweiten Spiel ohne Torerfolg nacheinander fehlten die zwingenden Aktionen. Zlatko Janjic – erst per Freistoß, dann per Drehschuss – vergab die beiden größten Chancen; Dennis Grote, der sich immerhin auf die Fahne schreiben konnte, dass er Gegenspieler Arvydas Novikovas derart zermürbte, dass ihn VfL-Trainer Gertjan Verbeek nach 29 Minuten vom Platz nahm, war wohl zu überrascht, als er nur wenige Meter vor dem Bochumer Tor in Reichweite des Balles kam.
Start am 6. Januar
„Für uns war nicht mehr drin“, ärgerte sich der Bochumer Trainer Gertjan Verbeek nach der Partie. Etwas mehr war für die Gäste sehr wohl drin. Nur gerecht wäre es nicht gewesen. MSV-Keeper Michael Ratajczak reagierte aus kurzer Distanz gegen Peniel Mlapa mit einem starken Reflex (42.). Der eingewechselte Onur Bulut schloss bei einem Konter überhastet ab und drosch die Kugel ins Außennetz (62.).
Nach der Weihnachtsfeier am Sonntag können sich die Zebras nun bis zum 6. Januar voneinander erholen. Dann nimmt das Team um 14 Uhr an der Westender Straße wieder das Training auf. Einen Tag später als ursprünglich geplant. „Das ist ein kleiner Bonus“, erklärt Ilia Gruev. Der Dank für einen aufsteigenden Trend in den letzten Wochen. Und der Versuch, ein positives Signal mit in den Winter zu nehmen.
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