Verwirrung um Elfmeterszene bei Gladbach gegen Villarreal
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Mönchengladbach. . Über das gerechte 1:1-Unentschieden zwischen Borussia Mönchengladbach und Villarreal FC in der Europa League gab es keine Diskussionen. Um eine Schiedsrichter-Entscheidung allerdings schon.
Am Ende war die Verwirrung groß, der Ärger und Frust aber hielt sich bei Borussia Mönchengladbach nach dem 1:1-Unentschieden beim Europa-League-Auftakt gegen den Villarreal FC in Grenzen. Dennoch hallte der Pfiff – oder eben kein Pfiff nach.
Was war passiert? Im Borussia-Park läuft die letzte Minute der regulären Spielzeit. In der Schlussphase setzt sich Gladbach im spanischen Strafraum fest. Max Kruse vertändelt im rechten Strafraumeck den Ball gegen Moi Gómez. Es wird laut im Stadion. Da war doch die Hand im Spiel! Der Linienrichter hebt die Fahne, Schiedsrichter Ivan Kruzliak aus der Slowakei hat die Trillerpfeife schon im Mund, orientiert sich Richtung Elfmeterpunkt und beide Mannschaften hören auf zu spielen. Hat er nun gepfiffen oder nicht? Strafstoß in letzter Sekunde? Nein. Die Verwirrung ist perfekt. Kruzliak kommuniziert lautstark mit dem Torrichter und entscheidet schließlich auf weiterspielen. Darf der schweigsame Mann hinter der Linie den Assistenten überstimmen?
Kuriose Situation um nicht-gegebenen Hand-Elfmeter
„Ich habe gesehen, was die 40.000 Fans im Stadion auch gesehen haben“, gibt Kruse nach der Partie zu Protokoll. Es sei klares Handspiel gewesen. „Der Schiedsrichter und sein Assistent, die das Spiel eigentlich leiten sollten, hatten sich schon entschieden, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen“, so Kruse, nur der Torrichter habe es anders gesehen. „Wir hatten diesmal einen Schiri zu viel an der Linie“, sagt der Nationalstürmer. „Ich bin seit fünf Jahren Fußballprofi, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, lacht Granit Xhaka: „Der Schiedsrichter hat gepfiffen und die Hälfte der Mannschaft bleibt stehen“, schildert der Schweizer die Situation und erzählt, Kruzliak habe nach der Partie gesagt, die Entscheidung sei ein Fehler gewesen. Es sei falsch gewesen, dass der Linienrichter die Fahne gehoben hat. „Der Schiedsrichter hat gesagt, er hat gar nicht gepfiffen“, berichtet wenig später Gladbachs Kapitän Martin Stranzl über die „kuriose Situation“. Im Strafraum mache eigentlich keiner ein absichtliches Handspiel, „Handspiel sei es dennoch gewesen“, sagt Gladbachs Torschütze Patrick Herrmann. Die Verwirrung ist perfekt. Wirklich sauer war aber keiner der Borussen.
Manager Max Eberl erinnerte an eine Situation aus der vergangenen Saison. „In München haben wir einen Elfer gegen uns gepfiffen bekommen, weil Alvaro Dominguez der Ball von unten an die Hand gesprungen ist. Ich habe damals schon gesagt, das ist ein Witz-Elfmeter.“ Klar, der Assistent habe die Fahne gehoben und das sei unglücklich gewesen, weil alle aufgehört haben, zu spielen, ergänzt der Sportdirektor. Aber: „Ich habe mich damals beschwert, dass wir den Elfer bekommen haben…“. Den Satz beendet Eberl nicht, die Aussage ist dennoch klar. „Wir hatten 90 Minuten Zeit, das Spiel zu gewinnen“, stellt Xhaka klar. Über die Elfmetersituation könne man kurz diskutieren, es sei aber nicht die entscheidende Szene gewesen.
Kein Elfmeter. Und die Verwirrung ist entworren. Borussia Mönchengladbach und Villarreal FC trennen sich mit einem leistungsgerecht Remis und der Fußballfan hat wieder etwas dazugelernt.
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