Rosenheim. Der nächste Verletzte. Nach Roel Brouwers, Branimir Hrgota, und Max Kruse hat es jetzt auch Tony Jantschke erwischt. Schon wieder. Der Innenverteidiger musste am Samstag genäht werden und ärgert sich über Ellenbogenchecks.
Wieder ein Luftzweikampf, wieder ein Ellenbogen, wieder eine Verletzung. Borussia Mönchengladbachs Innenverteidiger Tony Jantschke muss auch in dieser Saisonvorbereitung wieder einstecken. Im Testspiel gegen den französischen Erstligisten Stade Rennes (1:0) wurde der Gladbacher Abwehrspieler im ersten Zweikampf der Partie von einem Ellenbogen im Gesicht getroffen. Minutenlang wurde Jantschke behandelt, das Zeichen zur Auswechslung kam umgehend. Mit einem grünen Turban um den Kopf verließ der 24-Jährige das Feld, in der Kabine wurde er mit sechs Stichen genäht.
Holt Jantschke zum Gegenschlag aus?
Als er nach einer Stunde mit einem dicken, blutgezeichneten Pflaster wieder zur Bank des Bundesligisten kam, wurde er mit Szenenapplaus bedacht. Jantschke ist ein Kämpfer, der viel wegstecken kann. Er lacht. In ihm aber brodelt es. „Es ist heutzutage eine Unart, da mit dem Ellenbogen hinzugehen“, ärgerte sich der Gladbacher über die Art und Weise Zweikämpfe in der Luft zu führen. „Warum auch immer“ man da so hingehen muss, „ich werde das nie verstehen“, schüttelt er den Kopf.
Auch in der Wintervorbereitung im türkischen Belek zog sich Jantschke im Spiel gegen Hertha BSC eine Gesichtsverletzung zu. Auch wenn es diesmal nur ein Cut ist – im Januar war es das Jochbein – der Borusse setzt zum Gegenangriff an. „Mir ist das komischerweise noch nicht passiert, dass ich jemanden mit dem Ellenbogen getroffen habe“, so Jantschke. Vielleicht müsse er dann in Zukunft auch mal mit dem Ellenbogen voran gehen. Ganz ernst meinte er die Aussage sicherlich nicht, ist Jantschke doch ein sehr fairer Zeitgenosse auf dem Platz.
Schweinsteiger kassierte Ellenbogen im WM-Finale
Lucien Favre sieht das ähnlich. „Er muss da so reingehen“, zeigt der Schweizer und breitet die Ellenbogen aus. Ob das wirklich die Lösung ist? Schiedsrichter sind angewiesen, bei diesen Vergehen sofort Gelb zu zeigen. Nicht immer wird das konsequent durchgezogen. Man habe das auch im WM-Finale gesehen, als Bastian Schweinsteiger plötzlich den Arm im Gesicht hatte, erinnert Jantschke an das Endpspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zurück. Bei ihm sei die Verletzung jetzt „zum Glück nichts Schlimmeres.“ Kopfschmerzen, wie Christoph Kramer bei der WM oder auch Roel Brouwers am Tegernsee hat er nicht. In seinem Gesicht sei es mittlerweile eh egal, lacht Jantschke, dennoch: „Mich ärgert das, weil es so unnötig ist.“
Da er auch mit dem Knie etwas Probleme habe, werde die medizinische Abteilung auch das jetzt ein bisschen behandeln. „Wenn wir aus dem Trainingslager zurückgekommen sind, haben wir zweieinhalb freie Tage und am Donnerstag geht es dann weiter.“ Beim Testspiel am Sonntag gegen Robert Huth und Stoke City sollte Jantschke eh nicht auflaufen. Den nächsten Luftzweikampf wird er im Telekom Cup machen können.