Mönchengladbach. . Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat am Montag die Vorbereitung auf die neue Spielzeit aufgenommen. Mit dabei: Stürmer Luuk de Jong. Der Niederländer bekommt eine neue Chance, könnte aber dennoch den Verein noch verlassen.
Etwas verloren steht Luuk de Jong am Zaun des Trainingsgeländes in Mönchengladbach und schaut nachdenklich auf den Borussia-Park. Dieser "de Jong" ist Gladbach-Fan. Er trägt das Trikot des niederländischen Stürmers und wartet auf das erste Showlaufen seiner Helden. Mit dabei: der echte Luuk de Jong.
Der Stürmer kehrt nach einem kurzen Intermezzo bei Newcastle United an den Niederrhein zurück und soll bei der Mannschaft von Trainer Lucien Favre "genau die Chance bekommen, wie alle andere auch", sagt Sportdirektor Max Eberl. Der englische Premier-League-Klub hat nach einem halben Jahr die Kaufoption für den 23-Jährigen nicht gezogen und muss nun auf einen Neuanfang bei der Borussia hoffen. "Er wollte gerne weg, weil er spielen wollte, jetzt kommt er zurück und will bei uns spielen", erklärt der Manager, der aber auch betont, dass Gladbach zuhören würde, wenn sich etwas ergeben sollte. "Wir sind erstmal gelassen", so Eberl, der unter anderem die PSV Eindhoven in der Pflicht sieht, nun den nächsten Verhandlungsschritt zu machen.
"Ich weiß, dass PSV interessiert ist, genau so wie andere Vereine", so Luuk de Jong nach der ersten Trainingseinheit. Er sei jetzt in Mönchengladbach, um die Chance zu nutzen, sich hier durchzusetzen. Aber - und das betonte der Holländer: " Ich weiß nicht, was in der Zukunft passiert." PSV sei immer ein interessanter Verein, weiß Eberl und de Jong ergänzt: "Die Eredivisie ist eine schöne Liga." Allerdings seien die Bundesliga und Premiere League die besten Ligen in der Welt. Dort zu spielen ist eigentlich der Wunsch des Angreifers, der aber mittlerweile wohl bereit ist, sein Ziel anzupassen. "Ich möchte einfach wieder Fußball spielen. Egal ob hier, in Holland oder woanders", so de Jong.
Verlässt Amin Younes Gladbach in Richtung Düsseldorf?
Mit Fohlen-Coach Favre habe er noch nicht über seine Rolle im Team gesprochen. Erstmal werde er jetzt mal das Training aufnehmen. Eberl aber lässt keinen Zweifel daran, dass der Millionen-Neuzugang Teil der Mannschaft ist: "Er gehört fest zu unserem Kader dazu", so der 40-Jährige, der 2012 ungefähr zwölf Millionen Euro an Twente Enschede überwiesen hat. Wie lange, das wird sich wohl in dieser Transferperiode noch entscheiden. "Wir sind froh, dass er in Newcastle gespielt hat, leider auch ohne Torerfolg", so Eberl. "Er möchte den Kampf annehmen." Im Fußball würden sich die Dinge auch mal ändern und dem wolle man offen entgegenstehen. "Wenn Luuk kommt und sagt, 'das würde ich unheimlich gerne machen', dann hören wir uns das an", erklärt der Sportdirektor, der noch weitere Baustellen im Kader hat.
Neben de Jong könnte also noch mehr Bewegung in die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach kommen. Auch Peniel Mlapa könnte noch den Verein verlassen, ebenso Amin Younes, der mit Fortuna Düsseldorf in Verbindung gebracht wird (Eberl: "Wir gucken mal, ob das funktioniert"). Matthias Zimmermann, zurückgekehrt vom SV Sandhausen, darf sich auch einen neuen Klub suchen. Talent Sinan Kurt spielt nach dem Streit mit dem FC Bayern München bei den Profis keine Rolle mehr (Eberl: "Dazu ist einiges sehr emotional gesagt worden. Bayern will ihn verpflichten und hast das offenbar schon getan.").
Bei wechselhaften Wetter sahen knapp 1000 Fohlen-Fans also eine Mannschaft, die sich nach dem Aufgalopp noch ändern wird. Auf jeden Fall kommen noch die WM-Fahrer Christoph Kramer, Granit Xhaka und Yann Sommer, sowie Fabian Johnson zum Saisonauftakt zurück - ob sie dann noch Luuk de Jong kennenlernen, ist ungewiss. Der Poker um den Stürmer läuft auf Hochtouren.