Mönchengladbach. Obwohl Patrick Hermann am Donnerstag noch in der Europa League rauf und runter rannte, hatte die “Pferdelunge“ noch Luft, um auch in Hamburg Gas zu geben. Doch nicht jeder nutzte seine Möglichkeit im Rahmen von Lucien Favres “Erholungsrotation“: Während Fohlen-Talent Younes sich empfahl, avancierte Granit Xhaka erneut zum Flop.

Diskutieren Sie mit uns die Leistung der Elf von Borussia Mönchengladbach beim 0:1 gegen den Hamburger SV.

Die Gladbacher Einzelkritik aus Hamburg in Reintext: 

Marc-André ter Stegen: Gladbachs Schlussmann war nur in der ersten Halbzeit gefordert, in den zweiten 45 Minuten konnte sich der Nationalspieler für das Rückspiel in Rom schonen. Ter Stegen konnte beim Traumtor von Rafael van der Vaart nur stauen - der Ball war unhaltbar. Insgesamt zeigte der Keeper gute Reaktionen und leistet sich keinen Fehler. Note: 3

Tony Jantschke: Der U21-Nationalspieler durfte sich aus dem Mittelfeld wieder auf seine gewohnte rechte Seite orientieren und war dort gewohnt sicher. Trotz großem Aktionsradius war Jantschke im Vorwärtsgang zurückhaltend, defensiv aber ohne Ausrutscher und zweikampfstark - vor allem gegen den guten Skjelbred, allerdings mit Problemen gegen Son. Note: 3

Martin Stranzl: In der Innenverteidigung hatte er wesentlich mehr zu tun, als auf der Außenposition wie zuletzt. Vor allem in den Kopfballduellen war der Österreicher in Hamburg enorm gefordert. Machte seine Sache vor allem gegen Rudnevs stark und mit 81 Prozent gewonnen Zweikämpfen gewohnt souverän - nur beim Schuss von Rafael van der Vaart hätte er energischer rausrücken müssen. Note 3

Alvaro Dominguez: Es wird immer deutlicher, dass der Spanier eine Bank in Gladbachs Innenverteidigung ist. Der Abwehrspieler ist abgeklärt, sicher und enorm stark in den direkten Duellen mit dem Gegenspieler. Dominguez war hellwach. Note: 3

Filip Daems: Seit dem neunten Spieltag hatte der Kapitän von Borussia Mönchengladbach nicht mehr gespielt und die fehlende Spielpraxis war ihm nur selten anzusehen. Der Außenverteidiger grätschte, schmiss sich in die Zweikämpfe und machte seine Seite vor allem in der zweiten Hälfte zu. Hatte in der Schlussphase den Ausgleich auf dem Fuß - und Pech im Abschluss. Note: 3

Thorben Marx: Wie Tony Jantschke gegen Rom, war Thorben Marx in erster Linie damit beauftragt, die Bälle aus der Gefahrenzone zu halten. Mit dieser Aufgabe wenig in der Offensive im Einsatz - in der 38. Minute aber mit einer großen Chance im HSV-Strafraum Note: 3

Granit Xhaka (bis 82.): Im Fußball heißt es sehr häufig "ausgerechnet" und das muss man auch bei Granit Xhaka in Hamburg sagen. Ausgerechnet der Schweizer, der zuletzt mehr Spielzeit forderte, nutze seine Chance von Beginn an nicht und machte den spielentscheidenden Fehler. Aber Xhaka, der eine katastrophale erste Hälfte spielte, kämpfte sich zurück in die Partie und zeigte Mitte der zweiten Hälfte ein gutes Umschaltspiel. Trotzdem: Note: 5

Lukas Rupp (bis 66.): Im rechten Mittelfeld machte Lukas Rupp für einen kurzen Spielabschnitt zwischen der 15. und 30 Minute etwas Druck, davor und danach hatte der Youngster aber einen eher durchwachsenen Tag erwischt. Hatte große Schwierigkeiten im Defensivverhalten - vor allem gegen Aogo. Note 4,5

Juan Arango: Dem Südamerikaner merkte man die 90 Minuten gegen Lazio Rom an. Nach einer guten Anfangsphase tauchte der Zauberfuß fast komplett ab und hatte auch in seiner Freistoß-Trickkiste nichts, was Drobny im Hamburger Tor überwinden konnte. Note: 4

Patrick Herrmann (bis 87.): "Pferdelunge" kann man den U21-Nationalstürmer nach den 40 Stunden und zwei Spielen in Folge nennen, vor allem, weil der Angreifer auch Mitte und Ende der zweiten Hälfte immer noch die Seiten hoch und runter rannte. Allerdings glück- und erfolglos am Ende. Kassierte seine fünfte Gelbe Karte und fehlt somit gegen den BVB. Note: 2,5

Mike Hanke: Der ehemalige Nationalstürmer bekam seine Chance von Beginn an und spielte für Luuk de Jong in der Sturmspitze der Gladbacher. Hanke war aber überall auf dem Feld zu finden, eroberte stark einige Bälle und setze seine Mitspieler ein. Vielleicht fehlte ihm deshalb im Abschluss das Quäntchen Glück (oder Puste). Hätte in der Schlussphase einmal durchlaufen müssen, dann hätte er das 1:1 erzielen können. Note: 3

Amin Younes (ab 66.): Eine "Wunderwaffe" nannte Max Eberl den Youngster nach der Partie und der kleine Stürmer wirbelte noch mal richtig in seiner halbe Stunde Spielzeit. Definitiv eine Option für weitere Aufgaben. Ohne Note.

Luuk de Jong (ab 82.): Kam noch für acht Minuten ins Spiel und konnte nichts mehr ausrichten. Ohne Note.

Havard Nordtveit (ab 87.) Kam in der Schlussphase für Herrmann. Ohne Note.