Mönchengladbach.. Stürmer Igor de Camargo ist unzufrieden mit seiner Situation bei Borussia Mönchengladbach und hat nach einem Gespräch mit Trainer Lucien Favre und Sportdirektor Max Eberl die Freigabe erhalten. Der Angreifer könnte die Gladbacher sogar schon im Winter verlassen, wenn ein gutes Angebot für den 29-Jährigen kommen würde.
Sein letzter Auftritt im Jahr 2012 für Borussia Mönchengladbach war bezeichnend für die Situation von Angreifer Igor de Camargo: Beim deutschen Rekordmeister Bayern München kam der Brasilianer mit belgischem Pass in der 75. Spielminute für Mike Hanke in die Partie und hatte nur knapp 15 Minuten Zeit, sich wieder für einen Stammplatz im Team von Trainer Lucien Favre anzubieten. Ohne Erfolg. Den Stammplatz, den er nach seinen Treffern gegen den SC Freiburg und auf Schalke sicher wähnte, verlor er nach wiederholt schwachen Auftritten - zum Beispiel in Augsburg oder gegen den FSV Mainz 05.
Zeichen stehen auf Trennung
Nach einer Rückrunden-Vorbereitung ohne Einsatzminute in den Testspielen gegen den Hamburger SV oder Eintracht Frankfurt ist dem Stürmer nun der Geduldsfaden gerissen. In einem Gespräch mit dem "Kicker" sagte der Stürmer: "Ich hatte ein gutes Gespräch mit Trainer Lucien Favre und ein gutes Gespräch mit Sportdirektor Max Eberl." Offenbar würde ihm der Verein keine Steine in den Weg legen, "wenn ein ordentliches Angebot kommt. Dann können wir auch eine Einigung erzielen." Eine Luftveränderung würde dem belgischen Nationalspieler "gut tun", sagte de Camargo dem Fußball-Fachblatt. "Wir müssen schauen, was passiert. Noch bin ich bis 2014 bei der Borussia unter Vertrag."
Nach der Rückkehr von Top-Transfer Luuk de Jong muss der 29-Jährige de Camargo, der 2010 von Standard Lüttich an den Niederrhein wechselte, nicht nur um seinen Platz in der Startelf, sondern sogar um seine Position im Kader bangen. Zu ähnlich seien die Stürmer, die ihm zur Verfügung stehen, klagte der Schweizer Trainer Favre zu Beginn der Saison. "Wir haben zu viele Spieler für eine Position", weiß auch der Offensivmann.
Noch kein Angebot für de Camargo
Für de Camargo geht es nicht nur um den Platz bei der Borussia, sondern auch um ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2014 in seiner Heimat Brasilien. "Ich möchte spielen. Immer. Dafür bin ich Profi. Das wird bei der Borussia schwer", erklärte der Stürmer. Er wolle mit der belgischen Nationalmannschaft zur WM. Die "Qualität in der Nationalelf" sei sehr hoch, so dass er unbedingt spielen müsse. "Jetzt muss ich einen Platz finden, an dem man mir zu 100 Prozent das Vertrauen schenkt und ich mein Potenzial zeigen kann", so de Camargo gegenüber dem "Kicker".
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Konkrete Anfragen für den Angreifer gab es zuletzt aber nicht. Über Interessenten wurde nur spekuliert. So sollen Anderlecht, Almelo und Sao Paulo Überlegungen angestellt haben, de Camargo zu verpflichten. Es sei normal, dass viele Spekulationen im Umlauf sind, "aber von einem konkreten Angebot habe ich nichts gehört", sagte der Spieler. Am liebsten würde der Stürmer allerdings in Deutschland bleiben. "Die Bundesliga zählt zu den besten Ligen der Welt. Am liebsten würde ich hier weitermachen. Ich fühle mich in Deutschland sehr wohl und denke, dass ich hier auch meine Qualitäten unter Beweis gestellt habe", so der 29-Jährige. Eintracht Frankfurt könnte die Fühler nach de Camargo ausstrecken, sofern der Transfer von Wolfsburgs Srdjan Lakic platzen sollte. De Camargo schoss in 58 Bundesliga-Spielen insgesamt 14 Tore für die Fohlen.