Mönchengladbach. Nach der Galavorstellung in der Europa League hat Borussia Mönchengladbach sein Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 mit 2:0 gewonnen. Juan Arango besorgte mit seinem sehenswerten Treffer aus 44 Metern die Entscheidung. Mit 24 Punkten schieben sich die Fohlen auf den achten Tabellenplatz.

Nach der Gala im Europapokal lieferte Borussia Mönchengladbach im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 zwar kein spielerisches Feuerwerk ab, überzeugte aber wie auch zuletzt in Gelsenkirchen durch unschlagbare Effektivität. Die Gladbacher machten aus zwei Chancen zwei Tore und schlugen die Rheinhessen mit 2:0.

De Jong nicht im Kader

Eindrucksvoll spielte die B-Elf der Borussia noch am Donnerstag in Istanbul und besiegte Fenerbahce mit 3:0 im letzten Europa-League-Gruppenspiel. Auf einen Spielern aus der vermeintlichen zweiten Reihe verzichtete Gladbach-Trainer Lucien Favre im "Tagesgeschäft" Bundesliga aber und setzte stattdessen auf die Stammelf, die in der Liga zuletzt überzeugt hatte. Torjäger Luuk de Jong schaffte es nicht einmal in den Kader. Beim Gast aus Mainz war die Torwartfrage vor der Partie am Niederrhein ein großes Thema. Coach Thomas Tuchel stellte Heinz Müller auf und setzt damit auf die Routine - Youngster Loris Karius muss auf der Bank Platz nehmen. Dort saß zu Spielbeginn auch Nicolai Müller, der die Rheinhessen gegen Hannover (2:1) noch in Führung brachte. Julian Baumgartlinger kehrte nach seiner Sperre ins Team zurück.

Im Vorfeld hatte Favre bei der Videoanalyse mehrfach auf die Stärken der Mainzer hingewiesen, Zwar sei "Respekt vorhanden", aber im heimischen Stadion wollte die Borussia ihr Spiel durchdrücken. Davon war über eine halbe Stunde nichts zu sehen. Die Hausherren waren vom Pressing der 05er beeindruckt, hatten kaum Lösungsansätze gegen das 4-4-2 mit Raute des FSV und schafften es nicht einmal, den Ball spielerisch nach vorne zu tragen. Die Versuche, lange Bälle auf Igor de Camargo zu spielen, scheiterten an den robusten Innenverteidigern der Gäste, an denen der Angreifer ein ums andere Mal abblitzte.

Wendt und ter Stegen klären in höchster Not

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Bei der Tuchel-Elf sah das Offensivspiel gefälliger aus. Die agilen Andreas Ivanschitz, Adam Szalai und Shawn Parker versuchten mit ihrem variablen Spiel die Fohlen-Abwehr auseinander zu ziehen und so zu Torchancen zu kommen. Oscar Wendt musste zweimal in höchster Not vor Szalai (12.,17.) klären und in der 35. Minute verhinderte nur eine starker Reflex von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen gegen Parker den Rückstand.

Torlos und nach einer mäßigen ersten Hälfte auf sehr durchschnittlichem Niveau ging es in die Kabinen. Der Schweizer Trainer der Borussia wechselte Mike Hanke für den schwachen de Camargo ein, der verletzungsbedingt vom Platz musste. Ein guter Schachzug des Trainers.

Die Gastgeber kamen aktiver aus der Pause, gingen etwas selbstbewusster zur Sache und spielten ihre Angriffe konsequenter zu Ende. Havard Nordtveit leitete einen solchen Angriff ein und hatte in der 58. Minute das Auge für den heranstürmenden Außenverteidiger Tony Jantschke. Dessen scharfe Hereingabe verwertete der neue Stürmer aus fünf Metern zum 1:0. Die Führung spiegelte den Spielverlauf sicherlich nicht wider und die Mainzer waren für den Moment angeschlagen. Den Gladbachern kam diese Führung aus dem Nichts entgegen, so konnten sie nun aus ihrer Kompaktheit Konter über den schnellen Patrick Herrmann fahren.

Arango besorgt die Entscheidung

Fünf Minuten nach dem 1:0 rannte eben dieser einem langen Pass hinterher. FSV-Schlussmann Müller verließ den Strafraum und klärte vor dem U21-Nationalstürmer. Sein Ball allerdings landete bei Juan Arango, der im Fallen aus 44 Metern auf das leere Tor schoss - und traf: die Bogenlampe senkte sich hinter der Linie. Hanke sicherte den Treffer mit seinem Körper noch ab, ohne ihn aber zu berühren. Schon auf Schalke fiel die Elf vom Niederrhein durch ihre enorme Effizienz auf, gegen die Mannschaft von Trainer Tuchel knüpfte sie nahtlos daran an.

Mit nun 24 Punkten zieht Borussia Mönchengladbach an den Gästen aus Mainz vorbei und schiebt sich einen Spieltag vor der Winterpause auf den achten Tabellenrang - in Schlagweite zu den Europapokalplätzen.