Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach ist am Samstag nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen den SC Freiburg hinaus gekommen. Vor heimischer Kulisse brachte Igor de Camargo die Fohlen in Führung, ehe die Gäste per Foulelfmeter zum 1:1-Endstand trafen. Trainer Favre tobte an der Seitenlinie.
Mit schweren Beinen mühten sich Borussia Mönchengladbach zu einem 1:1-Unentschieden gegen den Sportclub aus Freiburg. Dabei war in der Partie des zehnten Spieltags deutlich mehr drin. Die Hausherren ließen wir auch im Pokalspiel in Düsseldorf etliche gute Möglichkeiten ungenutzt und konnten die 1:0-Führung von Igor de Camargo nicht über die Zeit bringen.
Dabei schien Lucien Favre seine Erfolgs-Mannschaft eigentlich gefunden zu haben. Nur Oscar Wendt kam für den verletzten Kapitän Filip Daems in die Partie, der Rest spielte am Mittwoch 120 Minuten im Pokal bei Fortuna Düsseldorf. Dort, also im Pokal, überzeugte die Gäste aus dem Breisgau bei Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig und SCF-Trainer Christian Streich wechselte ebenfalls nur auf einer Position. Oliver Sorg kam in die Mannschaft für Vegar Eggen Hedenstad.
Gladbach-Trainer Lucien Favre tobte an der Seitenlinie
Gegen diese Freiburger "wird es sehr unangenehm", wusste Favre schon vor der Partie und erinnerte an die Ergebnisse aus der vergangenen Erfolgssaison, als die Badener im Borussia-Park einen Punkt entführte (0:0) und die Fohlen in Süddeutschland mit 0:1 verloren. Und wirklich unangenehm war die Partie in den ersten 25 Minuten. Die Gastgeber kamen spielerisch kaum aus der eigenen Hälfte, agierten kraft- und einfallslos, weil auch der Sportclub die Räume schon 20 Meter in der gegnerischen Hälfte sehr eng machte. So war es wenig verwunderlich, dass die Gäste die beiden ersten Chancen des Spiels hatten. Max Kruse zog aus 20 Metern beherzt ab, verfehlte das Ziel nur knapp. Knapp war auch der Versuch von Cedrick Makiadi, den Havard Nordtveit und Marc-André ter Stegen nur gemeinsam im letzten Moment stoppen konnten. Von der Borussia war bis dahin offensiv überhaupt nichts zu sehen.
Favre tobte an der Seitenlinie, versuchte mit Gestik und Zeichensprache seine Mannschaft taktisch ins Spiel zu bringen, holte sich etliche seiner Mannen immer wieder an die Coaching Zone und das zeigte offenbar Wirkung. Nach einer Standardsituation kam Stranzl mit dem Kopf im Strafraum zur ersten Gladbacher Chance (26.). Ein Hallo-Wach für die Hausherren. Es folgte die erste ansehnliche Kombination über Patrick Herrmann und Thorben Marx - ohne zählbares Resultat. Und auch eine Ecke von Arango blieb für das Spielergebnis folgenlos, als Alvaro Dominguez am Elfmeterpunkt zum Seitfallzieher ansetzte. Oliver Baumann im Freiburger Kasten parierte. Torlos und unter Pfiffen der 47.673 Zuschauer ging es in die Kabine.
Mangelhafte Chancenverwertung rächte sich erneut für Gladbach
Mit einem Paukenschlag begann die zweite Hälfte. Der bis dahin offensiv überhaupt nicht sichtbare Wendt wurde von Thorben Marx geschickt und bereitete den ersten Saisontreffer von Igor de Camargo vor (49.). Ein Treffer, der sich nicht angedeutet hatte; aber Ruhe ins Spiel der Gladbacher brachte. Nur sechs Minuten später hätte Lukas Rupp schon zum 2:0 erhöhen müssen, als Herrmann ihn astrein im Strafraum einsetzte. Aber der ehemalige Paderborner scheiterte aus fünf Metern kläglich. Nicht kläglich, dafür unglücklich war sein strammer Schussversuch in der 65. Minute, der nur knapp am Tor vorbei ging.
Würde sich die nun erneut mangelnde Chancenauswertung wie zuletzt im Pokalderby gegen Düsseldorf rächen? Ja. Denn die Freiburger waren nur kurz geschockt und kamen nach 65. Minuten wieder besser ins Spiel und drückten auf den Ausgleich, der nicht lange auf sich warten ließ: Sorg wurde von Daniel Caliguri in den Strafraum geschickt, Arango und Wendt stoppten den Freiburger nur mit einem Foul und es gab Strafstoß. Caliguri machte es besser als Lionell Messi und verwandelte souverän zum 1:1-Ausgleich (76.). Auch der Doppelwechsel von Mike Hanke und Peniel Mlapa brachte bei den Gladbachern nichts mehr ein - erneut ließ die Mannschaft aus Mönchengladbach einige gute Chancen aus und wurde dafür am Ende bestraft.