Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat einen glücklichen Punktgewinn gegen den Hamburger SV wie einen Sieg gefeiert. Das Team von Trainer Lucien Favre erkämpfte sich am Mittwochabend dank einem Last-Minute-Tor von Alvaro Dominguez ein 2:2 (1:2).

In der Nachspielzeit kannte der Jubel in Möncehngladbach keine Grenzen mehr. Beim Stand von 1:2 erzielte Innenverteidiger Alvaro Dominguez, der von Atletico Madrid vor der Saison gekommen war, nach Freistoß von Juan Arango per Kopfball den erlösenden Treffer zum 2:2 gegen den Hamburger SV und verhinderte so die zweite Heimniederlage der Borussia. Vor 46.233 Zuschauern im Borussia-Park begegneten sich dabei eigentlich zwei Mannschaften auf Augenhöhe: Beide Vereine waren schwach in die Saison gestartet, allerdings kam der HSV von Trainer Thorsten Fink mit besagtem Erfolgserlebnis im Gepäck nach Gladbach: Der 3:2-Sieg gegen den Double-Sieger und ein starker Rafael van der Vaart zeigten deutlich ansteigende Tendenz beim Bundesliga-Dino.

Im Gladbacher Zusammenspiel hakte es gegen den Hamburger SV noch

Kaum verwunderlich, dass Fink seine Meister-Besieger erneut ins Rennen schickte. Die Tendenz bei den Gladbachern hingegen ist nicht so gut. Die Elf von Trainer Lucien Farve zeigte zwar Leidenschaft und hier und da gute Ansätze im Spiel nach vorne, das Zusammenspiel zwischen den Mannschaftsteilen wirkte aber immer noch nicht wirklich gut justiert. Wieder änderte der Schweizer sein Team auf zwei Positionen – Alvaro Dominguez rotierte für Roel Brouwers und Mike Hanke für Tolga Cigerci in die Startelf – und auch das System stellte der Trainer um. Hanke agierte im neuen 4-4-2-System der Borussen als zweite Spitze neben Luuk de Jong.

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Mit der neuen Taktik fanden die Hausherren gut in die Partie. Die erste Viertelstunde ließen die Fohlen den Ball in ihren Reihen gut laufen, brachten immer wieder Hanke in Stellung (4., 8.) und auch de Jong hatte die Führung auf dem Fuß (9.). Nach 15 Minuten aber ließ Gladbach die Gäste auch mitspielen. Die Borussia hatte plötzlich keinen Zugriff mehr auf die HSV-Spieler und machte mit einigen Fehlpässen im Mittelfeld den Gegner stark. Unnötig.

So unnötig wie die Führung der Hamburger. Rechtsverteidiger Tony Jantschke war 30 Meter vor dem eigenen Kasten nur zweiter Sieger in der Luft gegen Heiko Westermann. Nutznießer war HSV-Neuzugang van der Vaart, der den Ball aufnahm und ihn aus 14 Metern in die Maschen hämmerte. Der Gastgeber brauchte ein paar Minuten, um diesen Rückschlag zu verdauen. Für den HSV war diese Ausgangsposition erst mal komfortabel. Bis zur 39. Minute. Innenverteidiger Martin Stranzl köpfte die gut platzierte Ecke von Havard Nordtveit wuchtig aus sechs Metern an Hamburgs Keeper René Adler vorbei.

Punktgewinn für Gladbach am Ende sicherlich glücklich

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Von Florian Bickmeyer

Aber wie schon gegen Dortmund ließ sich der HSV davon nicht verunsichern. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wähnten sich die Gastgeber schon mit den Gedanken in der Kabine, als Artjoms Rudnevs die indisponierten Stranzl und Tony Jantschke düpierte. Von diesem Gegentreffer erholten die sich die Fohlen erst ganz spät. Gladbach schwächte sich sogar noch selbst. Stranzl grätschte im Strafraum Ivo Ilicevic um und Schiedersichter Deniz Aytekin gab Elfmeter und schickte den Österreicher duschen.

Dass van der Vaart wie Lionel Messi an Marc-André ter Stegen scheiterte, kostete schließlich die Hamburger doch noch den Sieg. Der HSV machte gegen die Gladbacher zwar den stärkeren Eindruck und beherrschten die Gastgeber über weite Strecken der Partie, doch dank des Kopfballtreffers von Dominguez kurz vor dem Schlusspfiff gab es doch noch einen Punktgewinn.