Rottach-Egern. Stürmer Mike Hanke gehörte zu den Leistungsträgern der vergangenen Saison bei Borussia Mönchengladbach. Die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit kann er aufgrund einer Leisten-OP nur bedingt absolvieren. Die große Konkurrenz im Angriff fürchtet der ehemalige Schalker allerdings nicht.

Der 28-Jährige hatte seine Position als "Neuneinhalb" bei den Fohlen gefunden und gehörte zu den absoluten Leistungsträgern der Mannschaft von Trainer Lucien Favre. Wegen seiner Leisten-OP verpasste der Blondschopf sämtliche Einheiten im Trainingslager am Tegernsee, ein Einstieg ins Mannschaftstraining sei frühestens in "ein, zwei Wochen möglich". Trotzdem will Hanke seinen Stammplatz nicht kampflos aufgeben.

Mike Hanke über...

... seinen Fitnesszustand: "Ich kann soweit wieder alles machen, allerdings habe ich noch etwas Probleme bei harten Pässen und Schüssen. Da zieht es noch ein bisschen in den Muskel rein, aber das ist wegen der Narbenbildung normal, sagt der Arzt. Das dauert noch ein paar Tage. Wir werden von Tag zu Tag schauen, wie es weitergeht. Montag und Dienstag hat die Mannschaft frei im Gegensatz zu mir, vielleicht kann ich am Mittwoch wieder einsteigen."

... über Geduld nach der Verletzung: "Ich bin nicht ungeduldig. Die Operation ist erst zweieinhalb Wochen her und die Ärzte haben vorher gesagt, es dauere Minimum vier Wochen. Ich bin voll im Soll und mache mich nicht verrückt. Die Vorbereitung dauert noch lange genug, so dass ich mich präsentieren kann."

... über die "Neuneinhalb": "Ich werde mein Spiel beibehalten, denn das tat mir sehr gut in der vergangenen Saison. Ich werde mich wieder etwas nach hinten fallen lassen, Bälle fordern und einen verkappten Spielmacher geben. Aber ich werde auch versuchen, im Sturm wieder Torpräsenz zu zeigen. Aber ich will mich unter Favre immer noch weiterentwickeln und mein Spiel perfektionieren."

... über den "erfahrenen" Mike Hanke: "Ich bin natürlich gefragt. Ich habe in der vergangenen Saison schon einen guten Schritt gemacht zu einer Persönlichkeit in Mönchengladbach und will auch in dieser Saison vorne wegmarschieren. Ich möchte die jungen Spieler, die noch nicht so viel Erfahrung in der Bundesliga oder auf internationalem Parkett haben, führen und ihnen helfen."

... über das Umschalten zwischen Bundesliga und Europapokal: "Wir werden keine Schwierigkeiten haben, umzuschalten. Nach 16 Jahren ohne internationalen Wettbewerb sollten wir uns einfach auf jedes Spiel freuen und es genießen. Das ist Adrenalin pur. Wir wollen den Fans und uns selbst etwas bieten. Wir wollen wie in der vergangenen Saison wieder nach einem Spiel sagen können: 'Wow, wie haben wir das gemacht', und dann mit einem Lächeln auf dem Platz rumlaufen - auch während des Spiels. Wir haben es einfach laufen lassen. Es war intuitiv."

... die Angst der Konkurrenz im Angriff: "Ich habe eigentlich vor ganz wenigen Dingen Angst, und das zählt nicht dazu. Ich möchte natürlich meinen Stammplatz verteidigen, den ich mir vergangene Saison erarbeitet habe. Letztens habe ich gelesen, dass ich die meisten Bundesliga-Spiele bei uns im Kader habe, und nicht nur deshalb brauche ich mich vor niemandem verstecken. Ich weiß um meine Qualität, die möchte ich wieder abrufen, und dass wir zum Beispiel einen Spieler wie Luuk de Jong bekommen haben, ist doch für die Mannschaft und den Verein super. Und es ist ein Signal an die Bundesliga-Konkurrenz."

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... seinen Vertrag, der im kommenden Jahr endet: "Ich denke, wir werden uns irgendwann zusammensetzen und über meine Zukunft sprechen. Aber da ist noch nichts geplant. Ich lasse das auf mich zukommmen, wenn die Verantwortlichen die Planungen für den aktuellen Kader abgeschlossen haben."