Mönchengladbach. .

Borussia Mönchengladbach kam zum Auftakt der Bundesligasaison nicht über ein 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg hinaus. Mohamadou Idrissou glich dabei eine frühe Führung der Franken aus.

Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Vor allem für die Fans von Borussia Mönchengladbach. Über drei Monate mussten sie auf ein Punktspiel im Borussia-Park warten. Zum Saisonstart gab es nur ein mageres 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Ein Spiel auf ganz schwachem Niveau.

Alle Blicke waren auf den neuen Mann mit der Nummer 25 gerichtet , auf den Mann mit dem klangvollen Namen Mohamadou Idrissou. Und der Neuzugang vom SC Freiburg sorgte gleich für Furore. Marco Reus hatte den Kameruner nach einer guten halben Stunde in Szene gesetzt. Idrissou ließ zunächst Timmy Simons ins Leere grätschen, dann nahm er Maß und schoss den Ball aus kurzer Distanz präzise ins lange Eck. Der starke Nürnberger Schlussmann Raphael Schäfer war beim Ausgleich chancenlos.

Die größte Choreographie der Gladbacher Vereinsgeschichte.
Die größte Choreographie der Gladbacher Vereinsgeschichte. © ddp

Doch ansonsten war bei der Borussia noch viel Sand im Getriebe. Die größte Choreographie der Vereinsgeschichte erinnerte vor dem Anpfiff an die erfolgreiche Vergangenheit des Klubs. An Meisterschaften, an Pokalsiege, an europäische Titel. Doch die Gegenwart sieht eben anders aus. Keine Spielabstimmung, kein Kombinationsfußball, keine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Die Partie war nach sehr dürftigem Beginn eine Viertelstunde alt, als der Gast aus Nürnberg zum ersten Mal jubelnd Richtung Fankurve abdrehte. Juri Judt hatte geflankt, der groß gewachsene Jens Hegeler war Roel Brouwers entwischt und nickte zur verdienten Führung ein.

Erst nach 25 Minuten fanden die Mönchengladbacher ins Spiel, suchten immer wieder den quirligen Marco Reus. Doch der junge Nationalspieler hatte mit seinem Zuckerpass auf Idrissou seine beste Szene des Spiel. Zwar versuchte Reus stets, den Ball schnell in die Spitze zu spielen, doch die Nürnberger Defensive trat robust auf und hatte Idrissou, vor allem aber seinen schwachen Sturmpartner Karim Matmour gut im Griff.

Gagelmann wurde zur auffälligsten Person

Die zweite Halbzeit begann schwach. Keines der beiden Teams setzte Akzente. Zur auffälligsten Person wurde Schiedsrichter Peter Gagelmann. Zig Mal entschied er auf Abseits und machte sich damit beim Gladbacher Publikum nicht gerade beliebt. Doch der gute Unparteiische hatte recht.

Nach 64 Minuten hatte Gladbachs Trainer Michael Frontzeck ein Nachsehen. Für Matmour kam der angeschlagene Raul Bobadilla. Der Argentinier tat dem Spiel gut. Bobadilla forderte die Bälle und bekam sie. Was ihn in der 80. Minute allerdings hinderte, den Ball aus zehn Metern ins leere Tor zu schieben, wird sein Geheimnis bleiben. Idrissou hatte es aus der Distanz versucht und FCN-Keeper Schäfer den Ball vor die Füße Bobadillas abgewehrt. Doch wieder lag Peter Gagelmann richtig, als er auf Abseits entschied.

Frontzeck konnte es nicht fassen und griff sich an den kahlen Kopf. Der Coach lief auf und ab. Dann winkte er Nachwuchshoffnung Patrick Herrmann zu sich und gab vor dessen Einwechselung letzte Anweisungen. Auch der zweite Gladbacher „Joker“ sollte den Siegtreffer auf dem Fuß haben. Den Vollspann-Schuss des 19-Jährigen lenkte Schäfer jedoch noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten.

Die beste Chance der Gäste aus Nürnberg vergab Julian Schieber, dessen Schuss aus kürzester Distanz Gladbachs Schlussmanns Logan Bailly in der 72. Minute mit einem tollen Reflex vereitelte.

So blieb dem neuen Gladbacher Publikumsliebling Mo Idrissou nach seinem ersten Heimspiel ein Tor, ein Punkt und ein leiser Abgang.