Mönchengladbach. Die kriselnde Borussia hat die drittschwächste Defensive der Liga. Gegen den VfB Stuttgart vergrößern sich die Abwehrsorgen von Gladbach noch.

So langsam biegt die Bundesliga auf die Zielgerade der Saison ein, und weil Stuttgartern und Mönchengladbachern dabei am frühen Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) ein besonders aufreibendes Keller-Duell ins Haus steht, gab der geplagte Fußballlehrer Pellegrino Matarazzo nun einen Einblick in seine persönliche Stressbewältigung. Wenn er bei der mentalen Abarbeitung eines Spiels nach dem ersten Tag nicht richtig vorankomme, gehe er laufen, in den Kraftraum – oder mache Yoga, berichtete der Cheftrainer des VfB Stuttgart am Donnerstag. „So kriege ich meinen Kopf frei, um auf frische Gedanken zu kommen“, erläuterte Matarazzo. Während Adi Hütter, sein Pendant bei Borussia Mönchengladbach, parallel dazu erst einmal mit einer altbekannten Problematik konfrontiert wurde.

Marvin Friedrich wird Gladbach weiter fehlen

Die Defensivschwäche seines Teams ist für den Österreicher im ersten Jahr am Niederrhein ein lästiger Dauerbegleiter. Bei der Vorbereitung auf die Partie in der baden-württembergischen Metropole beschäftigten den 52-Jährigen zudem spezielle personelle Engpässe in der Gladbacher Innenverteidigung: Dass Nachwuchsmann Jordan Beyer (21), zuletzt beim 2:2 gegen Wolfsburg nach vier Monaten erstmals wieder in der Startelf, wegen einer Gelb-Sperre fehlen würde, war ohnehin klar. Darüber hinaus vermeldete Hütter, dass Marvin Friedrich wegen eines grippalen Infekts weiterhin fehlen werde.

Gladbach: Knapper Vorsprung auf Abstiegszone

Für den Winterneuzugang von Union Berlin dürfte Linksverteidiger Ramy Bensebaini ins Abwehrzentrum rücken. Um – unter diesen erschwerten Bedingungen – dabei mitzuhelfen, Hütters Ansinnen für das bevorstehende Wochenende zu verwirklichen. „Natürlich wäre es wichtig, in Stuttgart zu punkten“, weiß der Übungsleiter aus Vorarlberg schließlich. „Damit wir den Abstand halten können.“ Zum direkten Abstiegsrang 17, momentan vom VfB belegt, könnten sie mit einem Sieg im direkten Duell ein komfortables Polster von elf Punkten pusten. Umso knapper ist die Distanz zum Relegationsplatz: Hertha BSC liegt nur vier Zähler hinter Hütters Ensemble – und gastiert in gut einer Woche im Borussia-Park.

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Mit 48 kassierten Treffern in 24 Partien weist Gladbach den drittschwächsten Wert der Liga auf, und der fatale Trend zum Gegentor hat sich nach einer bereits bedenklichen Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte weiter verschärft. Selbst in der heiklen Spielzeit 2010/2011, als die Borussia den Klassenerhalt erst in der Relegation gegen den VfL Bochum schaffte, war die Quote nicht so schlecht wie jetzt.