Sinsheim. Nach zuvor vier Pleiten mit 17 Gegentoren hat sich Gladbach von der TSG Hoffenheim mit 1:1 getrennt. Am 7. Januar wartet der FC Bayern.
Ein glückliches Pünktchen, aber eine lange Mängelliste für die so kurze Winterpause: Borussia Mönchengladbach hat sich zum Jahresabschluss in der Fußball-Bundesliga nicht aus der Krise befreien können. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter schaffte am Samstag nach zuvor vier Niederlagen ein trotz des späten Gegentors sehr glückliches 1:1 (1:0) bei der formstarken TSG Hoffenheim. Der Österreicher muss sich nun auch noch mit drohenden Abgängen auseinandersetzen.
Kramer: "Das Unentschieden ist schmeichelhaft"
"Das war nicht gut. Das Unentschieden ist auch schmeichelhaft", räumte Ex-Weltmeister Christoph Kramer am Sky-Mikrofon ein. "Wir wissen alle, dass das ein verdammt hartes Brett wird, das wir zu bohren haben, bis wir wieder so spielen, wie wir uns das vorstellen."
Breel Embolo erzielte vor in Baden-Württemberg nur 750 erlaubten Zuschauern das Tor für die Gäste (35. Minute). Kevin Akpoguma gelang in der Nachspielzeit der überfällige Ausgleich (90.+1).
Hütter wollte am Vorrundenende nicht zu kritisch mit seinen Spielern umgehen. "Das war sicher ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", sagte der 51-Jährige. Berichte, wonach der eine oder andere Borussia-Spieler auf dem Absprung ist, wollte Hütter nicht kommentieren: "Zu solchen Dingen äußere ich mich mal gar nicht."
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Zu den Kandidaten gehört auch Nationalspieler Matthias Ginter, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. "Ganz ausschließen kann man nichts", sagte der Innenverteidiger nach dem Abpfiff bei Sky auf die Frage nach einem möglichen Wechsel.
Die Gladbacher hängen jedenfalls in der 2. Tabellenhälfte fest. Sie müssen zudem die Rückrunde am 7. Januar mit der schweren Begegnung beim Spitzenreiter FC Bayern eröffnen. "Man darf die Tabelle nie außer acht lassen. Dass die Situation nicht ungefährlich ist, sehe ich natürlich auch", sagte Hütter.
Hoffenheim geht mit einer Serie von sechs ungeschlagenen Spielen in die kurze Winterpause. Die Mannschaft von Chefcoach Sebastian Hoeneß hatte genügend Chancen auf einen Erfolg, bleibt aber zumindest zunächst auf einem Champions-League-Platz.
Körperlich wuchtig, aber kaum einmal flink
Drei Tage nach dem 2:3 gegen Frankfurt veränderte Hütter seine Elf auf gleich fünf Positionen: Unter anderem standen Kramer, Kapitän Lars Stindl und Marcus Thuram in der Anfangsformation. Das neu formierte Gäste-Team hatte Glück, dass es nicht schnell zurücklag. Pavel Kaderabek schoss nach nur vier Minuten aus aussichtsreicher Position drüber. Dann rettete Torwart Yann Sommer in höchster Not gegen Georginio Rutter und später gegen Kaderabek.
Die Gladbacher wirkten körperlich durchaus wuchtig, aber spielerisch längst nicht so flink auf den Beinen wie die Hoffenheimer. In der putzmunteren Anfangsphase vergab Stindl die dicke Chance zur Führung. Ansonsten eroberten die Hoffenheimer immer wieder den gegnerischen Strafraum und machten Sommer zum Dauerbeschäftigten.
Embolo trifft aus kurzer Distanz
Ein Mann wie der am Knie verletzte Nationalspieler Jonas Hofmann, mit sieben Treffern bester Torschütze seines Teams, hätte der Borussia gut getan in dieser Phase. Doch der Krisenklub befreite sich auch ohne ihn plötzlich vom Dauerdruck: Embolo schoss erst Baumann an, traf aber nach der anschließenden Ecke aus kurzer Entfernung zum 1:0.
Die Kraichgauer haderten immer wieder mit Schiedsrichter Sven Jablonski, der in der 64. Minute eine handspielverdächtige Aktion von Ramy Bensebaini im Strafraum nicht ahndete. Mit den eingewechselten Ihlas Bebou und Christoph Baumgartner erhöhten die Hausherren wieder die Schlagzahl. Die Daueroffensive belohnte der eingewechselte Akpoguma mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit. (dpa)