Mönchengladbach. Marco Rose wird sich im Sommer dem BVB anschließen. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl führt Gespräche mit möglichen Nachfolgern.

Genau sieben Wochen ist es her, dass Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga zuletzt ein Spiel gewann. Es war ein rasantes 4:2 zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund − also den Verein, dem sich Gladbachs Trainer Marco Rose im Sommer anschließen wird. Knapp vier Wochen nach Bekanntgabe seines Wechsels zum BVB blickt er nun mit den Fohlen auf eine schauderhafte Serie zurück: sieben Pflichtspiele in Folge ohne Sieg, zuletzt fünf Niederlagen. Am Freitag in der Partie beim FC Augsburg (20.30 Uhr/DAZN) hilft Rose und seinem Team nur ein Erfolgserlebnis, um sich in der Krise wieder etwas Luft zu verschaffen.

Gladbach ist auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht. Der Rückstand auf einen Champions-League-Rang beträgt bereits zehn Punkte. Im DFB-Pokal-Viertelfinale schieden die Fohlen gegen Dortmund aus (0:1). In der Königsklasse sind die Chancen auf ein Weiterkommen am Dienstag (21 Uhr/Sky) gegen den Premier-League-Spitzenreiter Manchester City nach dem 0:2 im Hinspiel nur noch minimal.

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Rose sehnt sich nun nach einer Trendwende im Duell beim FCA, der mit 26 Punkten Rang 13 belegt: „Ich wünsche Augsburg den Klassenerhalt, aber für uns ist es wichtig, dass wir drei Punkte holen, weil wir ein gutes Gefühl brauchen,“ sagte der 44-Jährige am Donnerstag. Rose  verdeutlichte: „Es geht darum, dass wir in die Erfolgsspur zurückkommen und mal wieder ein Bundesliga-Spiel gewinnen.“

Gladbacher Elvedi und Sippel verlängern Verträge

Inmitten der Ergebnis-Tristesse verkündete Sportdirektor Max Eberl unterdessen gute Nachrichten für alle Gladbacher: Der Klub hat die auslaufenden Verträge von Nico Elvedi und Tobias Sippel verlängert. Der Schweizer Innenverteidiger Elvedi (24) unterschrieb für weitere drei Jahre bis 2024, Torhüter Sippel (32) für zwei Jahre bis 2023. Über Elvedi sagte Eberl: „Er ist seit Jahren eine feste Größe und absoluter Stammspieler in unserer Mannschaft und zählt für mich zu den besten Innenverteidigern der Bundesliga.“ 2015 war der Abwehrspieler vom FC Zürich nach Gladbach gewechselt. Seine Verpflichtung sei damals „ein Transfer mit Perspektive“ gewesen: „Wie er sich entwickelt hat, ist bemerkenswert.“

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Sippel war ebenfalls vor sechs Jahren vom 1. FC Kaiserslautern zur Borussia gekommen. „Tobi ist die Zuverlässigkeit in Person und für uns eine ganz wichtige Ergänzung zu unserer Nummer eins Yann Sommer“, sagte Eberl.

Wolfsburg-Trainer Glasner dementiert Gerüchte

Die Arbeit des Sportdirektors hat sich inhaltlich durch den nahenden Rose-Abschied verändert. „Es sind jetzt andere Gespräche zu führen“, erklärte der 47-Jährige: „Normalerweise ist man jetzt unterwegs, trifft sich mit Beratern und versucht, Spieler zu gewinnen. Aktuell sind wir aber auf der Suche, einen neuen Trainer für Borussia Mönchengladbach zu finden. Diese Gespräche sind sehr interessant und sehr spannend für mich, weil ich immer wieder neue Eindrücke bekomme, neue Menschen kennenlernen darf. Das ist bei der Suche ein angenehmer Nebeneffekt.“

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Der frühere Schalke-Trainer Ralf Rangnick hatte sich ins Gespräch für eine Bundesliga-Rückkehr im Sommer gebracht. Zwischen dem 62-Jährigen und Manager Eberl soll es bereits Gespräche gegeben haben. Rangnick wird allerdings auch als möglicher neuer Bundestrainer nach der Europameisterschaft gehandelt. Er selbst kann sich vorstellen, Nachfolger von Joachim Löw im Sommer zu werden: „Wenn sich der DFB erst zu einem Zeitpunkt melden würde, wo ich nicht mehr frei bin, ist es zu spät“, hatte Rangnick gesagt.

Eberl: „Wir werden eine sehr gute Lösung finden“

Trainer Oliver Glasner (46) vom Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg dementierte Gerüchte über einen möglichen Wechsel nach Gladbach. „Ich möchte ganz klar betonen: Ich habe nie mit Gladbach gesprochen. Es hat sich auch nie jemand bei mir gemeldet“, sagte der Österreicher am Donnerstag. Sportdirektor Eberl nannte keine Namen, zeigte sich allerdings zuversichtlich: „Wir werden eine sehr gute Lösung finden.“ Er verfolge bei der Trainersuche das Motto: „Gut Ding will Weile haben.“