Mönchengladbach. Manchester City und Borussia Mönchengladbach bestreiten auch ihr Rückspiel in Budapest. Die Reisen sind nicht nachvollziehbar. Ein Kommentar.

Die Reisegruppe Profifußball ist auch in Zeiten einer Pandemie nicht zu stoppen. Das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Manchester City und Borussia Mönchengladbach taugt als Beispiel, um sich die Absurdität dieses Gebarens vor Augen zu führen. In Manchester betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch 67,6, in Mönchengladbach lag sie bei 39,8. Die Teams treffen sich nun wie bereits am 24. Februar auch am kommenden Dienstag in Budapest. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Ungarn: 409,1.

Doch Corona-Zahlen scheinen weder die Europäische Fußball-Union noch die Klubs zu interessieren, denen es einzig und allein darum geht, den Spielplan durchzuboxen. Ein Trip nach England hätte für die Gladbacher eine zweiwöchige Quarantäne nach der Rückkehr zur Folge gehabt. Um diese Pause zu verhindern, muss jetzt wieder ein Land herhalten, für das diese Verordnung nicht gilt.

In Ungarn wurde am Montag ein verschärfter Lockdown bis zum 22. März verhängt. Die dritte Corona-Welle bringt Krankenhäuser an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Das Bettenkontingent für Covid-19-Patienten sei ausgeschöpft, schwer belastet auch die Intensivstation, erklärte etwa ein Infektiologe einer Budapester Klinik.

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Inmitten dieser dramatischen Lage reisen nun Mannschaften aus dem Ausland in die Hauptstadt, um Spiele auszutragen. Das ist nicht nachzuvollziehen. Der Profifußball offenbart auch in einer weltumspannenden Krise seine Rücksichtslosigkeit, weil ihm kaum jemand seine Grenzen aufzeigt.