Mönchengladbach. Gladbach trifft am Mittwoch auf Manchester City. Der englische Topklub ist Favorit. City-Profi Ilkay Gündogan traut der Borussia dennoch viel zu.
Wer sich dieser Tage mit Manchester City befasst, kommt an den furchteinflößenden Zahlen nicht vorbei: Seit mittlerweile 25 Pflichtspielen ist das Ensemble von Teammanager Pep Guardiola ungeschlagen, zuletzt gelangen seiner Mannschaft 18 Siege in Serie. In der Premier League eilt der englische Topklub mit zehn Punkten Vorsprung auf die Verfolger Manchester United und Leicester City dem Meistertitel entgegen. In der Champions League weiß Citys Achtelfinal-Gegner Borussia Mönchengladbach also ziemlich genau, worauf er sich beim Hinspiel in Budapest an diesem Mittwoch (21 Uhr/DAZN) einstellen muss.
Das ist auch Oscar Wendt bewusst. „City hat auf allen Positionen Weltklasse-Spieler“, sagte Gladbachs schwedischer Linksverteidiger am Dienstag: „Wir haben die Chance, uns mit der aktuell vielleicht besten Mannschaft der Welt zu messen.“ Wendt stand bei den bislang letzten Gladbacher Duellen mit Manchester City in der Gruppenphase der Champions League 2016 in der Startelf. „Als wir City zugelost bekommen haben, habe ich mir gedacht, dass es zwei tolle Spiele werden“, sagte der 35-Jährige. „Aber ich glaube: Egal, auf wen wir im Achtelfinale getroffen wären, es wäre schwer geworden.“
Gladbacher in schwacher Form
Für die Gladbacher kommen derzeit aber erschwerende Faktoren hinzu. Dazu gehört der Negativtrend. Aus den vergangenen vier Ligaspielen holten sie nur zwei Punkte. Der Bekanntgabe des Wechsels von Trainer Marco Rose zum Ligarivalen Borussia Dortmund folgte in der Tabelle der Sturz auf Platz acht. Die aktuelle Form der Borussen steht im krassen Gegensatz zur Verfassung der City-Profis. Gladbach geht als Außenseiter ins Duell.
In Roses Augen gibt es für die Fohlen aber nicht viel zu verlieren. „Wenn man als Borussia Mönchengladbach ein Achtelfinale in der Champions League gegen Manchester City spielt, kann man in erster Linie nur gewinnen“, meinte der 44-Jährige. „Es ist grundsätzlich eine große Sache für den Verein, dass wir in der Königsklasse dabei sind, und wir haben immer gesagt, dass wir uns beweisen und zeigen wollen. Das haben wir bis hierhin sehr gut gemacht. Die Jungs sollen das Spiel am Mittwoch genießen.“
Allerdings brachte Rose auch zum Ausdruck, welchen Auftritt er sich von seiner Mannschaft erhofft. Es gehe darum, „maximal bereit zu sein, dort zu zeigen, was wir können. Das wird vor allen Dingen über gutes Verteidigen gehen, aber auch über mutiges Fußballspielen. Denn wenn City sicher eines nicht mag, dann ist es, den Ball nicht zu haben“, erklärte der Trainer. Gladbach müsse „immer wieder Akzente und Nadelstiche setzen“.
Gündogan als Antreiber bei Manchester City
Rose wünscht sich von seinen Spielern, dass sie die Partie „mit einer Menge Leidenschaft, Mut, aber auch Leidensfähigkeit angehen“. Schließlich ist davon auszugehen, dass es Guardiolas Mannschaft – angetrieben von dem seit Wochen in Bestform aufspielenden Ex-Dortmunder Ilkay Gündogan – darauf anlegen wird, die Borussen in ihrer Hälfte einzuschnüren.
Wie kein Zweiter steht Guardiola für den Ballbesitz-Fußball. Eine Spielphilosophie, die wenig mit Roses Idee von Pressing und schnellem Umschaltspiel gemein hat. Dennoch schwärmt Rose von dem Spanier: „Er ist ein großartiger Trainer, der bis hierhin einen unglaublichen Weg gegangen ist. Er hat viele Titel gewonnen, und es macht Spaß, seine Mannschaften spielen zu sehen.“
Heute wird Rose den Blick aber vor allem auf sein Team richten. Vielleicht kann es ja sogar den 19. City-Sieg in Serie verhindern. Gündogan jedenfalls hält das für möglich: „Die Gladbacher“, sagte der 30-Jährige, „sind an einem guten Tag in der Lage, jeden zu schlagen