Mönchengladbach. Breel Embolo hat in dieser Saison noch kein Tor erzielt. Gladbach-Trainer Marco Rose lobt ihn aber vor dem Champions-League Spiel gegen Donezk.
Breel Embolo kennt diese schwierigen Episoden. Die Phasen im Leben eines Stürmers, in denen sein Job einfach nicht richtig gelingen will. Wenn er zwar viel läuft, kämpft, sich bemüht, im Abschluss aber glücklos bleibt. Der Angreifer erlebte das bereits als Profi des FC Schalke 04, und auch in dieser Spielzeit hat der 23 Jahre alte Schweizer Nationalspieler bei Borussia Mönchengladbach wieder mit Problemen zu ringen.
Bislang hat Embolo keinen Saisontreffer erzielt. Die nächste Chance, das zu ändern, bietet sich ihm am Mittwoch (18.55 Uhr/DAZN) beim Champions-League-Spiel gegen Schachtjor Donezk im Borussia-Park, wo Gladbach als Tabellenführer der Gruppe B den nächsten Schritt in Richtung Achtelfinale machen könnte.
Pléa mit Gala in Kiew
Beim Gegner dürfte vor allem Alassane Pléa mit seinem Auftritt im ersten Duell in Kiew vor drei Wochen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Der 27-jährige Franzose ragte beim atemberaubenden 6:0-Sieg der Borussen über den ukrainischen Meister mit drei Treffern heraus. Bereits am vergangenen Samstag beim Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) fehlte Pléa, nachdem er sich wegen einer Corona-Infektion in häusliche Isolation hatte begeben müssen. Embolo spielte auf der Position des Mittelstürmers und ließ hochkarätige Chancen ungenutzt. Augsburgs Torschütze Daniel Caligiuri, mit dem Embolo einst gemeinsam bei Schalke gespielt hatte, tröstete seinen deprimierten früheren Mitspieler nach dem Abpfiff. Und Gladbachs Trainer Marco Rose lobte Embolo nun am Dienstag: „Gegen Augsburg hat er viele gute Aktionen gehabt, sich Torchancen erarbeitet“, sagte der 44-Jährige. Zugleich hielt Rose allerdings fest: „Am Ende wird ein Stürmer natürlich auch an Toren gemessen.“
Auch interessant
Mit seiner Spielweise erweckt Embolo bisweilen den Eindruck, als würden ihm die leichten Dinge schwer fallen. Was auch damit zusammenhängen könnte, dass der schon in seinen drei Jahren als Schalke-Profi (2016 bis 2019) häufig verletzte Stürmer auch in dieser Saison zunächst fehlte und Anlaufzeit brauchte. Im Nations-League-Spiel der Schweiz gegen Deutschland (1:1) am 6. September hatte er sich bei einem Zweikampf mit seinem Gladbacher Teamkollegen Matthias Ginter eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen. „Breel war vor seiner Verletzung im Länderspiel in einer absoluten Top-Verfassung und hat auch gegen Deutschland ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht“, sagte Rose. Embolo habe sich nach der Verletzung „wieder herangekämpft. Er hat sich aufgeopfert fürs Team, hat Schmerzen in Kauf genommen.“ Seinen ersten Saisoneinsatz absolvierte Embolo am 3. Oktober im Spiel beim 1. FC Köln (3:1). Seitdem bestritt er in der Bundesliga und Champions League insgesamt acht Partien.
„Er hat seitdem ganz solide Leistungen gebracht“, befand Rose. Embolos torlose Bilanz steht allerdings im Kontrast zu den wettbewerbsübergreifenden Zahlen seiner Teamkollegen Lars Stindl (5 Treffer), Pléa (4) und Marcus Thuram (3). Pléa durfte nun am Dienstag wieder mit dem Team trainieren. Ob er gegen Donezk auch schon wieder zum Kader gehören wird, ließ Rose noch offen. Die Augen dürften sich wieder auf Embolo richten.
Auch interessant
Stindl überzeugt mit Effektivität
Trainer Rose könnte allerdings auch umdenken und ein wenig den Druck von Embolo nehmen, indem er ihn nicht als Mittelstürmer, sondern im Zentrum der offensiven Mittelfeldreihe aufbietet. Dann würde Kapitän Stindl ganz nach vorne in den Angriff rücken. Der 32-Jährige zeichnet sich in dieser Spielzeit bislang vor allem mit Effektivität im Torabschluss aus. Stindl traf auch beim ersten Aufeinandertreffen mit Schachtjor.
Sein Team befindet nach den Remis bei Inter Mailand und gegen Real Madrid (jeweils 2:2) sowie dem Sieg über Donezk in einer aussichtsreichen Position im Rennen um den Einzug in die K.o.-Runde. „Wir versuchen“, sagte Stindl, „aus dieser Situation etwas ganz Besonderes zu machen.“ Und auch Embolo könnte der Borussia dabei helfen. Nach dem Spiel gegen Donezk kommt der Bundesliga-Letzte Schalke 04 in den Borussia-Park (Samstag, 18.30 Uhr/Sky). Im Duell mit seinem Ex-Klub dürfte Embolo erneut im Fokus stehen. Marco Rose ist sicher: „Wenn Breel dranbleibt, wird er die Tore machen. Der Junge ist sehr wichtig für uns und wird uns auch noch Freude bereiten.“