Mönchengladbach. . Zwei ganz späte Tore von Real Madrid bringen Gladbach um den Sensationssieg gegen Real Madrid. Am Ende reichte es nur zu einem 2:2.
Borussia Mönchengladbach hat eine Überraschung gegen das Star-Ensemble von Real Madrid verpasst. Das Team von Trainer Marco Rose kam am Dienstagabend im zweiten Gruppenspiel der Champions League nicht über ein 2:2 (1:0) gegen die Königlichen hinaus. Marcus Thuram erzielte die 2:0-Führung für Gladbach (33./58), doch Karim Benzema (87.) und Casemiro (90.+3) sorgten für den späten Ausgleich.
Im Vergleich zum Gladbacher Auftaktspiel in der Champions League bei Inter Mailand (2:2) vor einer Woche hatte Rose nur eine Änderung in seiner Startelf vorgenommen: Kapitän Lars Stindl, der beim Duell im San Siro erst in der Schlussphase eingewechselt worden war, spielte gegen Real von Beginn an, Breel Embolo saß dafür zunächst auf der Bank. László Bénes und Inter-Leihgabe Valentino Lazaro, die beide wochenlang verletzt waren, zählten am Dienstag erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel zum Kader.
Real Madrid dominiert, doch Gladbach lauert - und ist damit erfolgreich
Die Madrilenen standen in der Königsklasse nach der 2:3-Auftaktpleite gegen Schachtjor Donzek bereits unter Druck. Zuletzt schien der spanische Rekordmeister mit dem 3:1-Sieg im prestigeträchtigen „Clásico“ beim FC Barcelona wieder in die Spur gefunden zu haben. Die Königlichen befreiten sich vor leeren Rängen im Borussia-Park in der Anfangsphase immer wieder spielerisch aus dem frühen Pressing der Gastgeber, kombinierten dann sicher über mehrere Stationen in Richtung Gladbacher Tor. In der 16. Spielminute hob Reals Rechtsverteidiger Lucas Vazquez den Ball nach rechts in den Strafraum. Stürmer Karim Benzema nahm die Kugel mit der Brust an und zog ab. Der Winkel war jedoch spitz, der Ball verfehlte das Tor.
In der ersten halben Stunde verbuchten die Madrilenen knapp 70 Prozent Ballbesitz. Immer wieder suchten sie Lücken im Gladbacher Defensivverbund. Die Borussen verteidigten im Kollektiv allerdings effektiv. Mit hoher Laufbereitschaft und reichlich Geschick in den Zweikämpfen hinderten sie die Gäste daran, zwingende Chancen herauszuspielen. Reals Taktgeber Toni Kroos prüfte Yann Sommer mit einem Schuss aus knapp 25 Metern , Gladbachs Torhüter wehrte den ordentlichen Schuss aber zur Ecke ab (28.).
Real hatte mehr vom Spiel, aber die Borussia war stets in Lauerstellung. Gladbachs Stürmer Alassane Pléa kam plötzlich gegen eine in dieser Szene unsortierte Abwehr der Madrilenen an den Ball. Der Franzose spielte auf der rechten Seite zunächst Doppelpass mit Jonas Hofmann du überraschte dann die komplette Real-Defensive mit einem maßgenauen, flachen Querpass in den Strafraum zu seinem Landsmann Marcus Thuram. Der 23-Jährige zog aus zwölf Metern mit Wucht ab, der Ball schlug unter der Latte ein – 1:0 für Gladbach.
Gladbachs Stürmer Marcus Thuram trifft doppelt
Der erste Treffer versetzte die Gäste allerdings nicht in größere Hektik. Sie versuchten weiterhin, ihr Spiel aufzuziehen, strahlten dabei nun auch mehr Torgefahr aus. Zu Beginn der zweiten Hälfte probierte es Marco Asensio mit dem Volleyschuss. Florian Neuhaus fälschte den Ball noch ab, die Kugel knallte gegen den Pfosten. Gladbach geriet zunehmend unter Druck, bewies bei Umschaltsituationen aber Cleverness. Und als Real-Torwart Thibaut Courtois eine Volley-Abnahme von Pléa nach vorne abprallen ließ, war Thuram erneut zur Stelle. Er schob zum 2:0 ein. Dieser Treffer hinterließ bei Real nun Spuren.
Das Team von Trainer Zinedine Zidane wirkte verunsichert. Die Gladbacher hingegen fassten immer mehr Mut. Courtois verhinderte im Duell mit Pléa ein drittes Gegentor (61.), ein Schuss von Stindl rauschte nur knapp am Pfosten vorbei (66.). Diese vergebenen Gelegenheiten allerdings sollten sich aus Gladbacher Sicht rechen. In der 87. Minute traf Karim Benzema zum Anschluss - für Gladbach begann in der Folge das große Zittern. Und es kam noch schlimmer, denn Mittelfeldspieler Casemiro konnte in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 ausgleichen.
Hier gibt es den Ticker zum Nachlesen: