Mönchengladbach. Hannes Wolf wechselt zunächst auf Leihbasis von RB Leipzig zu Borussia Mönchengladbach. Beinahe wäre er schon im vergangenen Jahr gekommen.

Hannes Wolf kommt mit einem leisen, aber freundlichen Hallo in den Presseraum des Borussia-Parks und nimmt auf dem Podium Platz. Es ist ja noch ungewohntes Terrain, alles ist neu für den 21-Jährigen. Und trotzdem zeigt sich nach den ersten Sätzen schnell: Der Neuzugang des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach wirkt fest entschlossen, nach einer unbefriedigenden Saison jetzt wieder voll durchstarten zu wollen.

Nach einem Knöchelbruch bei der U21-Europameisterschaft im vergangenen Sommer in Italien und lediglich fünf Bundesligaspielen im Trikot von RB Leipzig hat der von den Sachsen zunächst für eine Spielzeit ausgeliehene Wolf vor allem ein Ziel: gesund bleiben und Spielpraxis sammeln. Helfen soll ihm dabei ein guter Bekannter.

Mönchengladbach: Hannes Wolf und Marco Rose wieder vereint

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Bei der Borussia arbeitet Wolf nun wieder mit Marco Rose, seinem ehemaligen Trainer aus Salzburger Zeiten, zusammen. Schon in der U16 kreuzten sich ihre Wege. Zusammen gewannen die beiden in Österreich unter anderem die Uefa Youth League 2017 und zwei Meisterschaften. Jetzt gibt es also das Wiedersehen.

Wolf macht keinen Hehl aus seiner engen Beziehung zu Rose: „Er kennt mich sehr gut, gibt mir viele Dinge mit auf den Weg und weiß, wann er mir was sagen muss. Ich würde schon sagen, dass er eine Art Mentor für mich ist. Und ich brauche viel Vertrauen, um meine Leistung abzurufen.“

Der Ex-Salzburger ist in der Offensive flexibel einsetzbar

Deshalb habe Rose auch einen gewichtigen Grund bei dem Leihgeschäft gespielt: „Als die Möglichkeit da war, nach Gladbach zu wechseln, war schnell klar, dass ich diesen Schritt gehe“, erzählt der gebürtige Grazer. Zumal infolge der Corona-Pandemie viele Vereine auf dem Transfermarkt derzeit zurückhaltend seien, erklärt der Offensivakteur, der im vorderen Bereich flexibel einsetzbar ist.

„Die Zehn ist meine Lieblingsposition, aber ich kann auch auf der Acht oder im Sturm spielen“, sagt der 1,79 Meter große Wolf und betont, dass er sich immer erst in die Spiele reinbeißen muss: „Ich denke, dass ich eher ein unangenehmer Gegenspieler, da meine körperliche Statur es erfordert, dass ich eigentlich immer auf Spannung bin.“

Wolf ist zunächst für ein Jahr ausgeliehen

Sein Vertrag bei der Borussia ist vorerst auf eine Saison befristet. Die Fohlen besitzen für ihn allerdings eine Kaufoption: „Ich hoffe, länger als nur das eine Jahr zu bleiben.“ Mit konkreten Zielen hält sich die neue Nummer 11 jedoch noch zurück.

„Natürlich will ich so viele Tore und Assists wie möglich beisteuern“, sagt Wolf: „Aber ich muss in der Vorbereitung erst einmal schauen, wo ich stehe.“ Denn: Vor Dienstantritt bei den Fohlen habe der Österreicher sieben Wochen nicht gegen den Ball getreten - auch weil die Platte in seinem Fuß bei einer OP wieder entfernt wurde. In der Zeit bis zum Saisonstart muss er nun daran arbeiten, den Rhythmus und das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen. Dann sind für Hannes Wolf zumindest die Voraussetzungen, um bei Borussia Mönchengladbach wieder durchzustarten.