Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach gewinnt das Saisonfinale gegen Hertha BSC 2:1. Das Rose-Team zieht als Tabellenvierter in die Königsklasse ein.
Borussia Mönchengladbach hat das ganz große Ziel erreicht. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose zog beim Saisonfinale der Fußball-Bundesliga in die Champions League ein. Die Fohlen gewannen ihr Heimspiel gegen Hertha BSC durch Tore von Jonas Hofmann (7.) und Breel Embolo (78.) mit 2:1 (1:0). Für die Hertha traf Vedad Ibisevic (90.). In der Abschlusstabelle belegt Gladbach mit 65 Punkten Rang vier vor Bayer Leverkusen (63 Punkte).
Die Borussia hatte zuvor 2016 unter dem damaligen Trainer André Schubert den Sprung in die Königsklasse geschafft. Mit seinem Nachfolger Dieter Hecking wurde der Klub in den beiden darauffolgenden Jahren jeweils Neunter. 2019 schlossen die Gladbacher die Saison auf Rang fünf ab, der den Einzug in die Europa League bedeutete. In diesem Jahr werden sie mit Trainer Rose wieder in der Königsklasse starten.
Königsklasse hilft Borussia auch wirtschaflich weiter
Für den Klub vom Niederrhein ist das nicht nur sportlich ein sehr großer Erfolg, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht von enormer Bedeutung. Der Verein darf sich durch das Erreichen dieses internationalen Wettbewerbs über Einnahmen von mindestens 20 Millionen Euro freuen. Gladbach kann dieses Geld gerade angesichts der Verluste im Zuge der Corona-Pandemie − vor allem durch fehlende Zuschauereinnahmen − sehr gut gebrauchen. Roses Mannschaft hat ihre starke Saison am Ende gekrönt.
Nach dem 3:1-Sieg beim SC Paderborn hatte der Trainer seine Startelf nur auf einer Position verändert: Innenverteidiger Nico Elvedi, der das Duell mit den Ostwestfalen wegen einer Gelbsperre verpasst hatte, kehrte in die Anfangsformation zurück. Tony Jantschke saß also wieder auf der Bank. Ebenso wie Angreifer Alassane Pléa, der gegen Wolfsburg (3:0) und in Paderborn wegen Adduktorenproblemen gefehlt hatte.
Gladbach dominiert das Spiel gegen Berlin
Von Beginn an dominierten die Gladbacher ihr Millionenspiel gegen die Hertha. Sie kombinierten sicher, ließen die Gäste dem Ball hinterherlaufen, erspielten sich Chancen. Bis zum Führungstreffer dauerte es nicht langer: Christoph Kramer spielte einen langen Ball zu Breel Embolo, der sich hervorragend gegen Jordan Torunarigha und Dedryck Boyata durchsetzte, um die Kugel vor dem Tor schließlich quer zu Jonas Hofmann zu passen. Der 27-Jährige traf zum 1:0 und erzielte damit sein fünftes Saisontor.
Immer wieder ließen die Borussen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren. Sie strahlten dabei viel Ruhe aus und zeigten sich geduldig. Die Berliner hingegen agierten häufiger sehr fahrig. In der 21. Minute wollte Hertha-Torwart Dennis Smarsch den Ball nach einem Rückpass wegschlagen, traf diesen aber nicht richtig. Embolo lauerte schon am Elfmeterpunkt, doch die Kugel sprang ihm vom Schienbein weg.
Borussia vergibt viele Chancen
Kurz darauf parierte Smarsch einen Schuss von Stindl aus rund 18 Metern (23.). Embolo verpasste das Tor nur knapp aus spitzem Winkel (32.). Und Stindl traf nach einem katastrophalen Klärungsversuch von Alexander Esswein freistehend vor Smarsch nur den Pfosten (41). Eine höhere Führung zur Pause wäre absolut verdient gewesen. Die Gladbacher hatten alles im Griff, nutzten ihre Möglichkeiten aber nicht entsprechend.
Zu Beginn der zweiten Hälfte fassten die Berliner mehr Mut im Spiel nach vorne. Jedoch kamen sie dabei zunächst nicht zu klaren Chancen. Die Gastgeber behielten vorerst die Kontrolle und suchten dabei immer wieder mit vertikalem Spiel den Weg zum gegnerischen Tor. Embolo hätte mit seine weiteren Gelegenheiten (63./67.) erhöhen können. Zwischenzeitlich wurde die Hertha dann zwar deutlich gefährlicher, doch Embolo machte mit seinem achten Saisontor nach Vorlage von Hofmann schon fast alles klar. Ibisevic korrigierte mit seinem Treffer am Ende nur noch das Ergebnis.
Rose wechselt Raffael ein
In der Schlussphase wechselte Rose noch Offensivspieler Raffael ein, dessen Vertrag nicht verlängert wird. Der Brasilianer verlässt die Borussia nach sieben Jahren. Er absolvierte am Samstag seinen 202. Pflichtspiel-Einsatz für Gladbach und hätte beinahe sogar noch getroffen. Nach dem Abpfiff feierte auch er trotz seines Abschieds mit der Mannschaft den großen Wurf: Nach vier Jahren ist Gladbach zurück in der Champions League.