Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat den VfL Wolfsburg mit 3:0 bezwungen. Das Team von Trainer Rose mischt im Champions-League-Rennen weiter mit.
Beide wollen zurück nach Europa. Für Borussia Mönchengladbach soll es die Königsklasse sein, der VfL Wolfsburg visiert die Europa League an. Ein Bewerbungsschreiben gab am Dienstagabend aber nur ein Team ab. Mit einem 3:0 (2:0) untermauerten die Gladbacher von Trainer Marco Rose ihre Ambitionen. dank zweier Treffer von Jonas Hofmann (10. und 30. Minute) sowie dem abschließenden Tor durch Lars Stindl (65.) befindet sich die Elf vom Niederrhein weiter mitten im Millionen-Rennen um die Königsklasse.
„Das war eine extrem gute Mannschaftsleistung. Wir haben Gas gegeben und alles sehr gut umgesetzt, wir haben auch mal den einfachen Ball gesucht“, sagte Hofmann, der zum zweiten Mal in seiner Karriere doppelt für die Borussia traf. Schon am Mittwoch kann das zwei Punkte schlechtere Bayer Leverkusen aber mit einem Heimsieg im Rheinderby gegen den 1. FC Köln wieder an den Gladbachern vorbeiziehen. Köln nun aber die Daumen drücken? „Geht ja nicht anders“, sagte Hofmann mit einem Grinsen im Gesicht. „Der fünfte Platz wäre jetzt eine Enttäuschung.“
Die Partie war das Duell zweier Trainer, die beide vor der Saison auf dem Wunschzettel der Wolfsburger gestanden hatten. Das Ende ist bekannt: Rose entschied sich für die Borussia, und der VfL griff bei Glasner zu. Mittlerweile können beide Klubs gut mit ihren Entscheidungen leben – unabhängig vom Ausgang dieser Partie.
Gladbach im Stile eines Spitzenteams
Rose hatte sein Team vor Anpfiff noch einmal auf das große Ziel eingeschworen. „Die Chance auf die Königsklasse lebt noch“, sagte der 43-Jährige. Vor 18.000 Pappfans auf den Tribünen waren die Hausherren vor allem eines: eiskalt. Die Borussia nutzte ihre erste gute Chance zur Führung. Vor dem Tor durch Hofmann reichte eine Körpertäuschung Breel Embolos, um Wolfsburgs Abwehrchef John Anthony Brooks abzuschütteln.
Doch das Tor gab der Borussia, bei der angesichts vieler Offensivausfälle wie Marcus Thuram und Alassane Pléa diesmal Ibrahima Touré sein Startelf-Debüt in dieser Saison gab, nicht so viel Sicherheit wie erwartet. Leichtfertige Ballverluste blieben an der Tagesordnung, Wolfsburg erwies sich mit dem Selbstbewusstsein von drei Auswärtssiegen in Folge als unbequemer Gegner. Der bei den Gästen in die Startelf gerückte Felix Klaus verfehlte das Tor (22.) aus der Distanz nur knapp.
Hofmann trifft doppelt
Wenig später nutzte das Rose-Team aber auch seine zweite Chance. Diesmal war es Matthias Ginter, der auf Hofmann ablegte – ein hoher Ball aus dem Halbfeld hatte zuvor für Konfusion in der VfL-Hintermannschaft gesorgt. Der 27 Jahre alte Hofmann entschied sich erneut für einen Flachschuss ins linke Eck – und war wieder gegen Koen Casteels erfolgreich. Für Hofmann, der 2018 gegen Mainz sogar einen Dreierpack erzielt hatte, war es das vierte Saisontor.
Nach der Pause drängte Wolfsburg auf das schnelle Anschlusstor und lud die Borussia zu Kontern ein. Hofmann hatte mehrfach sein drittes Tor auf dem Fuß, (48./57.). Borussia-Kapitän Stindl sorgte aber schließlich nach einer guten Stunde für klare Verhältnisse. Auf der Tribüne hielte es nun auch Thuram und Pléa trotz Verletzung nicht mehr auf den Sitzen. So dürfen die Gladbacher weiter von der Champions League träumen. Eines macht Marco Rose besonders Hoffnung: „Wir haben nicht nur um drei Punkte gekämpft, sondern sie auch erspielt und schöne Tore geschossen.“
Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg 3:0 (2:0)
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt - Kramer (90. Bennetts), Neuhaus - Traoré (72. Herrmann), Stindl (90. Doucouré), Hofmann - Embolo (80. Bénes)
Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Pongracic (72. Knoche), Brooks, Gerhardt (70. Guilavogui)- Arnold (60. Brekalo), Schlager - Steffen, Klaus (70. Marmoush), Victor (70. Ginczek) - Weghorst
Tore: 1:0 Hofmann (10.), 2:0 Hofmann (30.), 3:0 Stindl (65.)
Schiedsrichter: Schröder (Hannover)
Der Live-Ticker zum Nachlesen: