Mönchengladbach. Die Borussia überzeugte beim 4:1 gegen Union Berlin. Gladbach behält die Champions League im Blick – und will am Freitag in Freiburg nachlegen.

Der Borussia-Park erlebte diesmal auch ohne Fans auf den Rängen spezielle Momente. Einer davon war beim Spiel gegen Union Berlin die 90. Minute, als Trainer Marco Rose den Franzosen Mamadou Doucouré auf den Rasen schickte. Während sich die Ein- und Auswechselspieler von der Bank erhoben und applaudierten, stürmte Marcus Thuram, Doppel-Torschütze beim 4:1-Sieg über den Aufsteiger, gleich auf Doucouré zu, um ihn zu umarmen. 2016 war der Innenverteidiger als damals 18-Jähriger von Paris Saint-Germain nach Mönchengladbach gewechselt, schier unglaubliches Verletzungspech warf ihn aber immer wieder zurück. Am Pfingstsonntag nun feierte der Abwehrspieler sein Bundesliga-Debüt – eine sehr lange Wartezeit fand ihr glückliches Ende.

Deshalb schnappte sich Thuram nach dem Abpfiff auch Doucourés Trikot mit der Nummer 4. Er stülpte es über die Eckfahne, um damit in der Nordkurve seinen in Gladbach schon zum Kult gewordenen Jubel zu zelebrieren. Sonst feiern die Profis der Borussia hier mit Fans ihre Siege, nun hatte Thuram nur Pappfiguren vor Augen. „Mamadou, Mamadou“, rief er immer wieder – Doucouré ist endlich in der Bundesliga angekommen. „Das war ein hochemotionales Erlebnis für uns alle und vor allem für Mamadou, der ganz lange dafür kämpfen musste“, sagte Sportdirektor Max Eberl. „Wir sind sehr froh, dass er heute seine ersten Minuten spielen durfte.“

Gladbach-Stürmer Thuram und Pléa harmonieren

Die Gladbacher durften sich auch über die Tatsache freuen, dass sie nach dem 29. Spieltag einen Champions-League-Rang belegen. Durch den Sieg von Bayer Leverkusen beim SC Freiburg am Freitagabend waren sie zwischenzeitlich auf Platz fünf abgerutscht, nun stehen sie aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder vor der Werkself. Der Erfolg über den Aufsteiger aus der Hauptstadt könnte zwar einfach als Pflichtsieg verbucht werden, doch die Art und Weise, wie sich Marco Roses Mannschaft präsentierte, ließ erkennen, dass sie bereit ist für den Schlussspurt um die lukrativen Königsklassen-Ränge.

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Nach dem 1:3 gegen Leverkusen und dem 0:0 in Bremen fand die Fohlenelf zu ihrem Spiel zurück. Laufintensität, Gegenpressing, Kombinationen – das alles passte wieder gegen Union. Ebenso wie der Auftritt der beiden Franzosen Marcus Thuram und Alassane Pléa, die eindrucksvoll harmonierten.

Nach dem 1:0 durch Florian Neuhaus (17.), der das 3000. Gladbacher Bundesliga-Tor erzielte, bereitete Pléa beide Treffer von Thuram vor. Den ersten mit einer Flanke, die sein Sturmpartner aus dem Stand per Kopf verwertete (41.), den zweiten mit einem präzisen Pass, den Thuram zum 3:1 nutzte (59). Pléa selbst markierte nach einer Hereingabe des Linksverteidigers Ramy Bensebaini den Endstand (81.). „Marcus und Alassane sind für uns schon durch die ganze Saison hinweg wichtige Spieler“, sagte Eberl. „Dass sie Fußball spielen können und torgefährlich sind und dass sie eine Kaltschnäuzigkeit haben, das wussten wir, und dass sie es heute an den Tag gelegt haben, ist umso schöner.“

Lob von Trainer Marco Rose

Der Anschlusstreffer durch Sebastian Andersson (50.) hatte die Gastgeber nicht wirklich in Bedrängnis gebracht. Sie schalteten direkt wieder einen Gang hoch. „Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, sehr gut umgesetzt“, lobte Rose.

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Neuhaus betrachtete den Sieg als „enorm wichtig im Kampf um die vorderen Plätze“, der für Gladbach schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim SC Freiburg weitergeht. Dort wolle die Mannschaft „unbedingt nachlegen“. So behält auch Neuhaus mit Borussia Mönchengladbach weiter das große Ziel im Blick: die Champions League.