Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat im Titelrennen zwei Punkte verloren. Beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim vergab die Borussia auch einen Strafstoß.
Borussia Mönchengladbachs siegreiche Heimserie in der Fußball-Bundesliga ist gerissen. Gegen die TSG Hoffenheim musste sich das Team von Trainer Marco Rose am Karnevalssamstag mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Es war das erste Remis nach zuvor acht Liga-Siegen vor eigenem Publikum. Die Gladbacher Führung im Duell mit den Kraichgauern hatte Nationalspieler Matthias Ginter in der 11. Spielminute erzielt. Lucas Ribeiro glich in der Nachspielzeit aus (90.+1). Die Fohlen bleiben mit 43 Punkten weiter auf Rang vier, haben aber noch ein Nachholspiel gegen den 1. FC Köln am 11. März (18.30 Uhr) zu absolvieren.
Gladbachs Trainer Marco Rose hatte nach dem 4:1-Sieg bei Fortuna Düsseldorf nur eine Änderung in seiner Startelf vorgenommen: Der im rheinischen Derby gesperrte Angreifer Alassane Pléa gehörte erwartungsgemäß wieder zur Anfangsformation. Defensivmann Tobias Strobl saß gegen Hoffenheim dafür auf der Ersatzbank. In Düsseldorf hatte Rose noch mit einer Dreier-Abwehrkette begonnen, nun setzte er wieder auf einer Viererkette. Bei den Kraichgauern kam derweil der ehemalige Gladbacher Havard Nordtveit als Innenverteidiger zu seinem sechsten Pflichtspiel-Einsatz in dieser Saison.
Borussia Mönchengladbach beginnt gut
Früh erspielten sich die Gastgeber die erste Chance. Alassane Pléa kam nach Vorarbeit von Kapitän Lars Stindl unmittelbar vor dem Tor zum Abschluss, doch TSG-Torwart Oliver Baumann war zur Stelle (3.). Jubeln durften die Borussen acht Minuten später: Nach einer Ecke prallte der Ball zunächst an den Körper von Marcus Thuram und von dort zu Ginter, der aus rund 14 Metern zum 1:0 traf. Die Gäste suchten zwar immer wieder über mehrere Stationen den Weg zum Gladbacher Tor, brachten das Rose-Team allerdings nicht in ersthafte Bedrängnis. Die Fohlen verteidigten im Kollektiv. Gladbachs Torwart Yann Sommer agierte zudem bei hohen Bällen souverän.
Bereits in der 26.Minute musste Hoffenheim wechseln: Stürmer Munas Dabbur, den die TSG in der Winterpause für eine Ablösesumme von zwölf Millionen vom FC Sevilla geholt hatte, wurde aufgrund einer Knieverletzung vom Feld getragen. Für ihn kam Ihlas Bebou in die Partie. Die TSG verlor anschließend den Faden, während die Borussia das Spiel immer mehr dominierte. Einen höheren Pausenrückstand seiner Mannschaft verhinderte Baumann bei Chancen von Thuram (40./45.+2) und Ginter (41.). Die Gladbacher Führung war nach der ersten Halbzeit verdient.
Spielunterbrechung nach Anti-Hopp-Plakat
Kurz nach dem Seitenwechsel unterbrach Schiedsrichter Felix Brych die Partie. Denn Anhänger in der Nordkurve hielten ein Plakat in die Höhe, auf dem TSG-Mäzen Dietmar Hopp im Fadenkreuz zu sehen war. Auch auf einem zweiten Transparent wurde Hopp verunglimpft. Der DFB hatte erst in dieser Woche eine Blocksperre gegen Anhänger von Borussia Dortmund verhängt. BVB-Fans dürfen zwei Spielzeiten nicht das Stadion in Sinsheim besuchen, weil sie wiederholt Hopp beleidigt hatten. Der Großteil der Gladbacher Fans wehrte sich gegen die Aktion der eigenen Anhänger. Es gab laute Pfiffe im Stadion und „Ultras raus“-Rufe. Kapitän Lars Stindl ging zur Kurve und forderte die Fans auf, diese Aktion zu unterlassen. Brych pfiff das Spiel erst wieder an, als die Plakate nicht mehr zu sehen waren.
In der 54. Minute hatte Pléa die große Chance zu erhöhen: Der Schuss des Franzosen rauschte allerdings knapp über die Latte. Gladbach übte weiter Druck aus, kam zu weiteren Möglichkeiten. Brych schaute sich in der 72. Minute eine Szene auf dem Bildschirm am Spielfeldrand an. Der Unparteiische sah dabei ein Handspiel von Benjamin Hübner im Strafraum und entschied auf Strafstoß. Pléa allerdings scheiterte mit seinem Elfmeter an Baumann. Einem vermeintlichen Treffer von Pléa erkannte Brych dann nach Videobeweis ab: Er hatte ein Handspiel von Oscar Wendt im Mittelfeld gesehen. Hoffenheim rannte in der Schlussphase an - und kam in der Nachspielzeit zum Ausgleich: Der eingewechselte Ribeiro traf nach einer Ecke per Kopf. Ein Dämpfer für die Borussen, die das nächste Spiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bestreiten. Dann tritt Roses Mannschaft beim FC Augsburg an.
So spielten beide Mannschaften
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt - Zakaria, Neuhaus - Hofmann (67. Herrmann), Stindl (88. Embolo), Thuram - Pléa (90.+3 Raffael)
Hoffenheim: Baumann - Skov, Nordtveit, Hübner, Zuber - Samassekou, Grillitsch (87. Ribeiro) - Rudy - Baumgartner, Bruun Larsen (82. Beier) - Dabbur