Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat Werder Bremen auch wegen eines starken Torwarts Yann Sommer beim Heimspiel fest im Griff.
Borussia Mönchengladbach darf mit einem sehr guten Gefühl in die Länderspielpause gehen. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose baute die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga am Sonntag mit einem 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen Werder Bremen aus. Gladbach gewann sieben der vergangenen acht Liga-Partien. Die Rose-Team hat mit 25 Zählern auf dem Konto nun vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten RB Leipzig und den FC Bayern München, der Rang drei belegt. Die Fohlen galoppieren derzeit vorneweg.
Plea gegen Bremen zurück in der Startelf
Rose hatte drei Tage nach dem Last-Minute-Sieg in der Europa League gegen die AS Rom (2:1) vier Änderungen in seiner Anfangsformation vorgenommen. Stürmer Alassane Pléa, der vier Pflichtspiele in Serie verpasst hatte und im Duell mit dem Tabellendritten der Serie A eingewechselt worden war, zählte wieder zur Startelf. Auch Angreifer Patrick Herrmann, Mittelfeldspieler Christoph Kramer und Linksverteidiger Ramy Bensebaini spielten diesmal von Beginn an. Kapitän Lars Stindl, Florian Neuhaus und Oscar Wendt saßen zunächst auf der Bank. Verzichten musste Rose auf Tony Jantschke, der sich gegen Rom einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat.
Gladbach startet offensiv
Noch keine Minute war gespielt, als Gladbachs Torjäger Marcus Thuram bereits die große Chance zur Führung hatte. Nach einer Hereingabe von Stefan Lainer schob der Franzose den Ball freistehend vor Torwart Jiri Pavlenka aus abseitsverdächtiger Position aber am rechten Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite scheiterte Milot Rashica mit einem Schuss aus rund zwölf Metern an Torhüter Yann Sommer (2.). Die Gladbacher rückten in der Anfangsphase im Kollektiv weit nach vorne, die Bremer lauerten auf Konter. Eine Gelegenheit ergab sich daraus in der 13. Minute: Eine gefährliche Flanke des früheren Dortmunders Leonardo Bittencourt klärte Borussias Innenverteidiger Nico Elvedi noch rechtzeitig zur Ecke.
Borussen bleiben tonangebend
Gladbach gab dann allerdings im mit 54.022 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park den Ton an. Nach einem Freistoß von László Bénes stieg Bensebaini im Strafraum hoch und erzielte per Kopf seinen ersten Treffer im Borussen-Trikot (22.). Bei den Hanseaten fehlte in dieser Szene jegliche Zuordnung im Strafraum. Nur zwei Minuten später schlug Gladbach erneut zu: Diesmal verwertete Herrmann auf der rechten Seite ein Zuspiel von Thuram mit einem gefühlvollen Heber ins kurze Eck – 2:0 für den Spitzenreiter.
Werder schien sich von dem Doppelschock aber zu erholen. Der vermeintliche Bremer Anschlusstreffer durch Yuya Osaka wurde nach Videobeweis zurückgepfiffen (27.), da Vorlagengeber Rashica zuvor Denis Zakaria gefoult haben soll. Rashica, der einen starken Auftritt in der ersten Halbzeit hinlegte, verpasste anschließend das Tor aus 20 Metern knapp (32.) und verlor ein erneutes Duell mit Sommer (41.), der auch bei einem Flugkopfball von Maximilian Eggestein mit einer starken Parade zur Stelle war (42). Bensebaini hatte zuvor nur das Lattenkreuz getroffen (36.).
Sommer verhindert mehrfach Bremer Anschlusstreffer
In der 53. Minute verhinderte Sommer zum wiederholten Male an diesem Tag einen Bremer Anschlusstreffer, nachdem Schiedsrichter Tobias Stieler auf Strafstoß entschieden hatte, weil er ein Foul von Bensebaini an Osako gesehen hatte. Der glänzend aufgelegte Sommer parierte auch den Elfmeter von Davy Klaassen. Die Gladbacher, bei denen Kramer (34.) und Bénes (59.) verletzt vom Platz mussten, spielten anschließend weiter mutig nach vorne. Und sie wurden dafür erneut belohnt, als Herrmann nach Vorarbeit von Zakaria das 3:0 und damit seinen fünften Pflichtspieltreffer in dieser Saison markierte. Der Anschlusstreffer für Bremen von Leondardo Bittencourt in der Nachspielzeit blieb ein kleiner Schönheitsfehler. Kurz zuvor (87. Minute war noch Rami Bensebaini nach einer Gelb-Roten Karte wegen wiederholtem Foulspiels vom Platz geflogen. Die Borussen feierten den fünften Pflichtspiel-Heimsieg in Serie.
Nach der Länderspielpause tritt Gladbach am Samstag, 23. November (15.30 Uhr/Sky) beim Aufsteiger Union Berlin hat. Unabhängig vom Resultat dieser Partie steht schon jetzt fest: Das Rose-Team wird auch nach dem zwölften Spieltag Spitzenreiter bleiben.