Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach setzt sich in einer intensiven Partie gegen Eintracht Frankfurt durch und tankt Selbstbewusstsein vor dem DFB-Pokal.
Als Schiedsrichter Daniel Schlager am Sonntag um 19.52 Uhr im Borussia-Park abpfiff, war Mönchengladbach endgültig wieder dort, wo die Mannschaft auch vor dem neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga gestanden hatte: an der Spitze. Das Team von Trainer Marco Rose kehrte vor 52.300 Zuschauern mit dem 4:2 (2:0) über Eintracht Frankfurt auf Platz eins zurück.
"Das klingt nicht schlecht. Aber wir wissen, dass es früh in der Saison ist", sagte Trainer Marco Rose zur Tabellenführung. "Es war eine sehr gute erste Halbzeit", betonte der Gladbach-Coach. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und wenn wir das schaffen, sind wir vorne mit dabei", sagte Rose bei Sky.
Gladbach bleibt einen Punkt vor den Bayern
Die Tore gegen die zuvor seit sechs Pflichtspielen ungeschlagenen Hessen erzielten Marcus Thuram (28. Minute), Oscar Wendt (45.+2), Nico Elvedi (75.) und Denis Zakaria (85.) – für Frankfurt trafen Danny da Costa (59.) und Martin Hinteregger (79.). Gladbach liegt mit 19 Punkten einen Zähler vor dem FC Bayern München.
Packendes Spiel gegen die Eintracht
Durch den Sieg in einem packenden Spiel holte sich die Rose-Elf zugleich Schwung für die Zweitrunden-Partie im DFB-Pokal am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) in Dortmund. Dort kommt es elf Tage nach dem letzten Borussen-Duell, das Gladbach trotz guter Leistung mit 0:1 verlor, zum erneuten Aufeinandertreffen. Die Spitzenreiter tankte gegen Frankfurt neues Selbstvertrauen für den Kampf um den Einzug ins Achtelfinale.
Rose hatte gegen die Eintracht im Vergleich zur Europa-League-Partie am Donnerstag bei der AS Rom (1:1) zwei Änderungen in seiner Startelf vorgenommen vor: Auf der linken Abwehrseite spielte Wendt statt Ramy Bensebaini. Für Christoph Kramer rückte László Bénes in die Anfangsformation. Verzichten musste Rose weiterhin auf Abwehrchef Matthias Ginter, der an einer Schulterluxation mit Kapselbandverletzung laboriert. Auch Angreifer Alassane Pléa fiel erneut aus. Den französischen Nationalspieler plagt eine Muskelverletzung im Oberschenkel.
Frankfurt attackiert früh
Die Gäste arbeiteten von Beginn an intensiv gegen den Ball. Trainer Adi Hütter ließ seine Mannschaft früh attackieren. Die Gladbacher konnten sich zunächst nicht entscheidend durchsetzen, verzeichneten dann aber mehr Ballbesitz − und in der 7. Spielminute die erste Torchance der Partie: Bénes führte einen Eckstoß von rechts aus, Innenverteidiger Tony Jantschke köpfte den Ball knapp am linken Winkel vorbei.
In einem umkämpften Duell erspielten sich die Gastgeber weiter Vorteile. Nach einer Ecke von der linken Seite verlängerte Gladbachs Rechtsverteidiger Stefan Lainer den Ball per Kopf ins Zentrum. Marcus Thuram köpfte die Kugel freistehend in Richtung rechtes Eck, doch Frankfurts Gelson Fernandes wehrte den Ball auf der Linie ab (20.).
Thuram erzielt Führungstreffer
Das 1:0 fiel schließlich nach einem Ballverlust von Kamada. Breel Embolo nahm über den rechten Flügel Tempo auf, lieferte eine scharfe, flache Hereingabe zu Thuram, der den Ball in den Maschen versenkte. Vorlagengeber Embolo musste allerdings dann ausgewechselt werden – offenbar wegen Muskelproblemen. Für ihn kam Lars Stindl in die Partie.
Roses Defensivkräfte verteidigten die Frankfurter Offensivbemühungen weiterhin mit viel Einsatz. Und Abwehrspieler Wendt, der sein 255. Pflichtspiel für Gladbach absolvierte, legte noch vor der Pause nach. Als der Ball bei einem Zweikampf zwischen Thuram und da Costa nach links sprang, rauschte Wendt heran und traf mit einem wuchtigen Linksschuss.
Beyer für Jantschke eingewechselt
Verletzungsbedingt blieb Jantschke nach der Pause in der Kabine. Jordan Beyer ersetzte ihn. Weil Frankfurt in Hälfte zwei durch den Rückstand noch mutiger zu Werke gehen musste, kam Gladbach zunächst weiteren Chancen. Hinteregger blockte einen Schuss von Patrick Herrmann gerade noch rechtzeitig (50.), ehe Stindl das Tor knapp verpasste (53.).
Da da Costa nach Vorlage von Kamada der Anschlusstreffer gelang, wurde die Partie spannend. Kamada vergab zwei Chancen (66,/67.), ehe Elvedi auf der Gegenseite traf. Hinteregger brachte Frankfurt zwar noch einmal heran, doch Zakaria machte alles klar: Gladbach ist wieder obenauf.
Die zuvor vier Liga-Spiele unbesiegten Hessen verpassten durch die Niederlage den Sprung ins obere Tabellendrittel. "In der ersten Halbzeit haben wir keine Pace auf den Platz gebracht", monierte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic. "Insgesamt waren wir sehr nah dran", meinte er. "Am Ende kriegst du noch ein, zwei Pflaumen rein."