Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach kann seine schwarze Heimserie gegen Leipzig nicht beenden. Gäste gewinnen 3:1 durch drei Tore von Timo Werner.
Dass Borussia Mönchengladbach im eigenen Stadion einen Sieg feiern durfte, liegt eine ganze Weile zurück. Am 26. Januar gewann der Klub beim 2:0 gegen den FC Augsburg sein bislang letztes Bundesliga-Spiel. Seitdem kämpft Gladbach gegen eine erfolglose Heimserie, die sich auch im Duell mit RB Leipzig am Freitagabend fortsetzte. Das 1:3 (0:1) gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen bedeutete das zehnte sieglose Spiel vor heimischem Publikum in Serie. Mehr noch: Gladbach blieb auch im siebten Liga-Spiel gegen Leipzig sieglos – und verlor damit zugleich sein viertes Heimspiel gegen RB. Daran änderte auch der Treffer von Breel Embolo (90.+1) nichts. Die Gäste hingegen verbuchten durch drei Treffer von Timo Werner (38./47./90.+4 Minute) den dritten Dreier in Serie und übernahmen zumindest vorerst die Tabellenführung.
Embolo spielte wieder von Beginn an
Nach dem 3:1-Erfolg beim FSV Mainz 05 in der Vorwoche hatte Gladbachs Trainer Marco Rose eine Änderung in seiner Startformation vorgenommen: Breel Embolo, der in der Partie bei den Rheinhessen nach seiner Einwechslung seinen ersten Treffer für Borussia erzielte hatte, spielte wieder von Beginn an – Lászlo Bénes musste dafür auf der Bank Platz nehmen. Der frühere Schalker Embolo agierte auf der zentralen Offensivposition in der Mittelfeldraute hinter den beiden Spitzen Marcus Thuram und Alassane Pléa.
Eine zweikampfbetonte Partie
Pleá hatte dann auch die erste große Chance der Begegnung: In der 10. Minute verpasste der Franzose das Tor mit einer Volley-Direktabnahme nach Vorlage von Embolo. Der Schweizer schoss dann kurz darauf nach Vorarbeit von Pléa aus rund 20 Metern knapp am Tor vorbei. Die Gladbacher übernahmen in der zweikampfbetonten Partie zunächst die Spielkontrolle, zeigten dabei Mut und Spielfreude. Das gestand auch Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann an: "Die ersten Minuten war Gladbach die bessere Mannschaft." Von RB war in dieser Phase wenig zu sehen. Beim ersten Leipziger Torabschluss von Timo Werner in blockte Innenverteidiger Matthias Ginter den Ball noch rechtzeitig (18.).
Gladbach kombinierte sich immer wieder nach vorne, setzte Leipzig unter Druck, verzeichnete die besseren Möglichkeiten. Dennoch schlug RB plötzlich auf der anderen Seite zu: Werner spielte einen Doppelpass mit dem Schweden Emil Forsberg, der den Ball in Richtung Strafraum spitzelte. Dort setzte sich Werner diesmal mit Körpereinsatz gegen Ginter durch – und erzielte aus kurzer Distanz die RB-Führung. Gladbach gab in der ersten Halbzeit zwar den Ton an, aber Leipzig bewies Effizienz.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur knapp zwei Minuten, bis Werner erneut vor dem Gladbacher Tor auftauchte. Der deutsche Nationalspieler, der seinen Vertrag bei RB erst kürzlich bis 2023 verlängert hatte, nutzte eine Vorlage von Yussuf Poulsen, um auf 2:0 zu erhöhen. Für Werner war es bereits der siebte Treffer gegen Gladbach. Seinen achten verhinderte Torwart Yann Sommer zunächst mit einer starken Parade (52.).
Embolos Tor kommt zu spät
Das Team von Trainer Rose zeigte sich um eine Reaktion bemüht, ließ allerdings zunächst keine entsprechende Durchschlagskraft erkennen. Auch Bénes, der für Thuram eingewechselt wurde (68.) und Raffael, der für Fabian Johnson ins Spiel kam (74.), konnten keine entscheidenden Akzente in der Offensive setzen. Embolos Treffer kam dann zu spät. Auch, weil Leipzigs Werner am Ende der Nachspielzeit ein drittes Mal traf - und dann doch noch seinen achten Treffer gegen die Borussia schaffte. Die Gladbacher, bei denen Christoph Kramer nach Verletzungspause noch sein Comeback gab (77.), mussten am dritten Bundesliga-Spieltag die erste Saisonniederlage hinnehmen. GladbachsTorwart Yann Sommer hatte den Grund für die Niederlage schnell ausgemacht: „Es lag an der Effizienz. Wir haben ein super Spielt gemacht, wir belohnen uns aber leider nicht.“ Auch nach Einschätzung von Julian Nagelsmann ging der Sieg für sein Team in Ordnung: "Ab dem Ende der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft. Deshalb war der Sieg nicht unverdient."
Rose hat nun zwei Wochen Zeit, um seine Mannschaft auf die nächste Partie vorzubereiten. Nach der Länderspielpause geht es für die Borussia am 14. September (15.30 Uhr) mit dem Rheinduell beim 1. FC Köln weiter.