Bremen. Borussia Mönchengladbach hat Werder Bremen verdient mit 3:1 besiegt. Dabei zeigten die Fohlen eine neue Qualität.

„Heute wird eine gute Nacht“, brüllte Ibrahima Traoré auf dem Weg in die Kabine. Kurz zuvor hatte Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (1:0) beim SV Werder Bremen gewonnen, drei weitere Punkte eingesammelt, den Platz in der Bundesliga-Spitzengruppe weiter gefestigt. Vor allem aber bescherte Trainer Dieter Hecking seinen Profis nach diesem Erfolg einen freien Sonntag, was die Laune von Traoré noch einmal verbesserte, weil so die Feierlichkeiten in der Nacht deutlich wilder werden konnten.

Wild, das war in Phasen auch die Partie in Bremen. Weil beide Mannschaften nach einem eher zähen Beginn ihr Glück in der Offensive suchten. Weil Alassane Pléa einen weiteren grandiosen Nachmittag zelebrierte, alle drei Fohlen-Treffer (39., 48., 52.) erzielte und nun vorerst sogar die Bundesliga-Torschützenliste alleine anführt. Aber auch weil es die Borussia nach der 3:0-Führung noch mal spannend werden ließ. Der ehemalige BVB-Profi Nuri Sahin erzielte schon in der 59. Minute den Anschlusstreffer. Es folgten einige Bremer Gelegenheiten, bis die Gladbacher die Partie wieder beruhigten.

Sportdirektor Max Eberl sah darin sogar eine Weiterentwicklung. „Am Ende wieder so stabil zu werden, das ist schon ein nächster Schritt für diese Mannschaft“, erklärte Eberl, „wir haben hinten raus sehr, sehr gut verteidigt. Es war ein verdienter Sieg“.

Gladbach kann um Champions-League-Plätze mitkämpfen

Deswegen war diese Partie auch ein deutlicher Fingerzeig: Die Fohlen können in dieser Spielzeit um die Champions-League-Plätze mitkämpfen. Schon jetzt haben sie 23 Punkte gesammelt. Nach der Länderspielpause kommt mit Hannover 96 eine Mannschaft nach Mönchengladbach, die natürlich schlagbar ist. Trotzdem wollen sie bei der Borussia weiterhin keine neue Zielsetzung formulieren.

„Wir wissen, was wir erreicht haben. Aber es nützt nichts, wenn wir rechnen. Jetzt wollen wir erstmal auch gegen Hannover drei Punkte holen“, meinte Eberl. Trainer Dieter Hecking mahnte sogar: „Wir bringen Werder nach der 3:0-Führung wieder ins Spiel. Das muss ich kritisch anmerken.“

Im Grunde taten sich die Gladbacher bis zum Führungstreffer von Alassane Pléa schwer, überhaupt eine Lücke in der dichten Bremer Verteidigung zu finden. In der 39. Minute landete der Ball dann aber im Sechzehnmeterraum bei Pléa. „Und der macht das großartig“, lobte Hecking.

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Der Franzose setzte sich durch, behauptete den Ball und schlenzte diesen dann in die linke untere Ecke. Das ohnehin große Selbstvertrauen des Stürmers vergrößerte sich noch mal, was er auf dem Platz demonstrierte.

Borussia-Trainer Hecking: "Das war so einstudiert"

Kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit spielte Thorgan Hazard einen Eckball von der rechten Seite flach in den Sechzehnmeterraum auf – natürlich – Alassane Pléa, der aus zehn Metern locker verwandelte. „Das war so einstudiert“, sagte Hecking, schwärmte dann aber vor allem vom 3:0. „Das war überragend, unser bislang am schönsten herausgespieltes Tor.“ Es war Jonas Hofmann, der Oscar Wendt auf der linken Seite freispielte, dessen Flanke landete bei – natürlich – Alassane Pléa, der wieder locker verwandelte.

3:0, die Partie war entschieden, dachten jedenfalls viele. Bis Nuri Sahin von den Gladbachern vergessen und an der Kante des Sechzehnmeterraums sträflich alleine gelassen wurde, es dann aber auch schaffte, den Ball platziert in die Ecke zu befördern. Sahins erstes Tor im Bremer Trikot. Doch weitere Treffer wollten nicht fallen. Bremens Trainer Florian Kohfeldt lobte die Borussia anschließend. „Wir haben gegen einen Gegner verloren, der eine Super-Idee hat, Fußball zu spielen.“

Mit dieser Idee könnten die Fohlen in dieser Spielzeit weit kommen. Davon wollten sie nach der Partie aber nichts wissen, sondern erstmal nur die drei Punkte feiern, also eine „gute Nacht“ verbringen.