Mönchengladbach. . Borussia Mönchengladbach spielt bislang eine erfolgreiche Saison. Die Aussagen der Verantwortlichen werden mutiger

Die Borussia erinnerte am Freitag mal wieder an große Zeiten. Via Instagram gratulierte der Traditionsklub aus Mönchengladbach Herbert Wimmer zum 74. Geburtstag, der in den 1970er-Jahren zahlreiche Titel am Bökelberg feierte. Gladbach war damals der große Konkurrent des FC Bayern, wirbelte mit großartigem Offensivfußball über die Rasenplätze der Nation, begeisterte zahlreiche Fußball-Fans.

Nun, viele Jahre später, ist der FC Bayern meilenweit enteilt. Der letzte Titelgewinn der Fohlen liegt schon 23 Jahre zurück. Aber, die Borussia schafft es in dieser Spielzeit mal wieder, Begeisterung zu entfachen. Und nimmt sich das auch für das Auswärtsspiel bei Werder Bremen an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) vor.

Nach dem zehnten Spieltag steht der Verein auf dem zweiten Tabellenplatz — vor dem FC Bayern. 20 Zähler hat der Klub bereits gesammelt, die Tordifferenz von (plus 11) ist die zweitbeste der Liga – vor allem aber ermauern sich die Gladbacher nicht Punkt um Punkt, sondern sie wollen den Ball haben, spielen, Torchancen kreieren. Das alles wirft die Frage auf, ob die Borussia in dieser Spielzeit zu Höherem berufen sein kann? Ob sie auch im Kampf um die Champions-League-Plätze ein gewaltiges Wörtchen mitreden kann?

Die Aussagen werden mutiger

Rainer Bonhof muss durchpusten, als er die Frage gestellt bekommt. Schließlich hat der Vizepräsident der Borussia, selbst Mitglied der legendären 70er-Jahre-Elf, schon so viel im Fußball erlebt. Höhen. Tiefen. Stillstand. „Wir sollten die Kirche im Dorf lassen“, erklärt er deswegen auch im Gespräch mit dieser Redaktion. Denn: „Wir haben erst zehn Spieltage absolviert, 24 folgen noch.“ Aber: „Die momentane Situation sollten wir auch genießen. Die Mannschaft spielt gut. Was noch folgt, wird sich zeigen.“

Wer genau hinhört, der merkt aber doch, dass die ein oder andere Aussage in Mönchengladbach etwas konkreter, etwas mutiger wird. Die Gladbacher scheinen langsam Vertrauen in ihre Stärke zu finden. „Wir haben 20 Punkte nach zehn Spielen, wenn man diesen Punkteschnitt hochrechnet, dann hat das in den vergangenen Jahren immer für was Großes gereicht“, sagt etwa Sportdirektor Max Eberl. Tatsächlich käme der Verein mit dem derzeitigen Punkteschnitt am Ende auf 68 Zähler, was in der vergangenen Saison locker für den zweiten Tabellenplatz gereicht hätte.

Auch Trainer Dieter Hecking erklärt: „Wenn du nach zehn Spieltagen Zweiter bist, dann hast du dir das erarbeitet. Wir stehen zu Recht da.“ Mittelfeldspieler Jonas Hofmann sagt: „Wir wollen Platz zwei gegen Werder verteidigen.“

Bremen als Maßstab

Gerade die Partie an der Weser wird eine weitere Antwort liefern, wie vertrauenswürdig der Aufschwung von Heckings Spieler tatsächlich schon ist. Beim 3:0-Erfolg im Derby über Fortuna Düsseldorf befreite sich die Borussia noch ziemlich mühevoll aus dem kleinen Tief nach der Bundesliga-Niederlage beim SC Freiburg (1:3) und dem desaströsen Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen (0:5). Mit Bremen wartet nun eine Mannschaft, die ebenfalls große Ambitionen hat, die außerdem nach zwei Niederlagen in Folge wieder in die Spur finden möchte. „Nach allem, was ich so gehört und gelesen habe, sind sie auf Wiedergutmachung aus und wollen ihr wahres Gesicht zeigen“, sagt Hecking. „Doch wir wollen in diesem Spiel unsere Ausgangsposition weiter verbessern.“

Womit der Trainer die Ausgangsposition für Höheres meint.