Mönchengladbach. Tobias Strobl war lange verletzt. Doch jetzt nimmt er bei Borussia Mönchengladbach wieder eine wichtige Rolle im Mittelfeld ein.
Als Borussia Mönchengladbach sich am Tegernsee auf die kommende Saison vorbereitete, da berichtete Tobias Strobl von seinem großen Projekt. Da drüben, also auf der anderen Seite des Sees, baue er gerade ein Haus, erzählte er. Ein Haus, das ein Anker im Leben des gebürtigen Müncheners werden soll. Da passt es, dass Strobl sich auch im Spiel der Gladbacher zu einem Anker entwickelt hat. Der 28-Jährige stopft als alleiniger Sechser im neuen 4-3-3-System Lücken, ordnet den Spielaufbau, sorgt für die Balance zwischen Abwehrarbeit und rasantem Angriffsspiel. Nebenbei hat er durch seine starken Leistungen Weltmeister Christoph Kramer verdrängt. Auch heute bei Hertha BSC (15.30 Uhr/Sky) wird Strobl aller Voraussicht nach wieder in der Startelf stehen.
„Tobi hat unser Vertrauen durch gute Leistungen zurückgegeben. Er organisiert gut und gibt dem Spiel Struktur“, lobt Gladbach-Trainer Dieter Hecking. Außerdem: „Er wird nie unruhig und hat immer eine Lösung parat.“
Der Verlierer bleibt deswegen Weltmeister Kramer, der offen einräumt, wie ihn die momentane Situation wurmt. In den ersten drei Partien kam er nur auf rund zwanzig Einsatzminuten. „Wir brauchen diese Konkurrenzsituationen“, sagt Sportdirektor Max Eberl dieser Zeitung, „natürlich ist jeder, der auf der Bank sitzt, nicht glücklich. Aber das ist Leistungssport.“ Und eine starke Leistung braucht es, um heute in Berlin zu gewinnen.