Mönchengladbach. Borussia Möchengladbach gewinnt gegen Bayern München. Thorgan Hazard und Matthias Ginter sorgen dafür, dass Jupp Heynckes' Siegesserie endet.
Die Rückkehr in den Borussia-Park hatte sich Bayern Münchens Cheftrainer Jupp Heynckes sicher ganz anders vorgestellt. Der personell arg geschwächte Bundesliga-Rekordmeister zeigte eine wenig erwärmende Leistung und kassierte bei Borussia Mönchengladbach verdient die zweite Saisonniederlage. Ein Handelfmeter von Thorgan Hazard sowie der dritte Saisontreffer des Ex-Dortmunders Matthias Ginter sorgten für den 2:1 (2:0)-Heimsieg der Fohlenelf.
Für Borussias "Mann der Schmerzen" begann der Klassiker überaus unerfreulich. Schon nach neun Spielminuten war Weltmeister Christoph Kramer, der in dieser Saison schon zwei Kopfverletzungen einstecken musste, ausgeknockt. Nach einem Zusammenprall mit der 1,99-Meter-Kanter Jannik Vestergaard musste Kramer mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Rasen getragen werden.
Trainer Dieter Hecking musste die Defensive umstellen. Matthias Ginter für Kramer aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld, dafür Nico Elvedi für Ginter nach innen, Tony Jantschke kalt auf den Platz auf seine Stammposition als rechter Verteidiger.
Die Bayern hatten zwar die Spielkontrolle, waren aber, ersatzgeschwächt, nur selten gefährlich. Gladbach stand meist gut geordnet und trug einige Konter vor.
Süle verursacht Handelfmeter
Raffael, zuletzt beim 4:2 in Berlin zweimaliger Torschütze, versiebte schon nach 13 Minuten freistehend vor Bayern-Torhüter Sven Ulreich die Führung. Für das 1:0 musste ein Elfmeter her. Im Zweikampf mit Thorgan Hazard nutzte Niklas Süle im eigenen Strafraum die Hand. Schiedsrichter Manuel Gräfe tauschte sich vorsichtshalber mit Videoassistent Dr. Jochen Drees in Köln aus. Doch die Entscheidung stand. Den fälligen Strafstoß versenkte Thorgan Hazard, brauchte bei seinem vierten Elfmeter in dieser Saison allerdings ein wenig Glück. Ulrich ahnte die linke Torschussecke und hatte sein Hand noch am Ball.
Kurz vor der Halbzeit nahm das Duell Fahrt auf. Robert Lewandowski setzte einen Ball per Hacke an den linken Gladbacher Torpfosten, im Gegenzug fiel das 2:0 für die Borussia. Wieder war Hazard beteiligt. Der belgische Nationalspieler legte Kapitän Lars Stindl auf, der im Münchener Strafraum gegen drei Rote quer auf den mitgelaufenen Matthias Ginter legte. Der Ex-Dortmunder versenkte die Kugel zum 2:0 aus spitzem Winkel.
Halbzeit zwei begann mit einer erneuten Umstellung: Tony Jantschke hatte sich bei einem Kopfball-Zweikampf mit James Rodriguez vor der Pause offenbar einen Brummschädel abgeholt und musste in der Kabine bleiben. Fabian Johnson übernahm die Position des Rechtsverteidigers.
Bayern versuchte zwar, die Partie druckvoller zu gestalten, kam aber gegen gut stehende Gladbacher kaum einmal zu gefährlichen Aktionen. Der Pfostentreffer von Kingsley Coman war lange der einzige Aufreger.
Vidal verkürzt nur noch
Dann langte Arturo Vidal hin. Seine für Torhüter Yann Sommer leicht verdeckte Direktabnahme aus rund 25 Metern Tordistanz zischte in die rechte Torecke. Es war der Auftakt zu einer Zitterpartie für die Borussia. Vor allem Torschütze Vidal legte nun seine Kampfkraft die Waagschale. Die Borussia hielt dagegen, lieferte einen großen Fight. Und siegte letztlich verdient mit 2:1.
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