Frankfurt. Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat seinen Vertrag bis 2022 verlängert. Der Treueschwur untermauert Eberls Wert. Ein Kommentar.

Mit seiner erneuten Vertragsverlängerung in Mönchengladbach hat Max Eberl seinen immensen Wert als Sportdirektor für die Borussia untermauert. Und dennoch werden die nächsten Bayern-Geschichten vermutlich nicht lange auf sich warten lassen.

Gladbachs Lenker Eberl bleibt bis 2022

Die öffentliche Aufregung um Max Eberl und seinen vermeintlichen Wechsel zu Münchens Meister-Bayern dauerte fast neun Monate. Vielleicht war es irgendwie humorvolle Absicht der Gladbacher, ausgerechnet am 1. April der Story ein (vorläufiges) Ende zu setzen.

Scherzhafte Züge hatte es durchaus, wenn stets das Vokabular “Stand jetzt”, “momentan” oder “aktuell” in Aussagen rund um Eberls mögliche Wechselabsichten eingebaut wurde, um ja nicht dem Verdacht der Lüge anheim zu fallen.

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Eine exklusive Medienblase war das Zerren um die Dienste des Sportdirektors Eberl trotzdem nicht in vollem Umfang. Mindestens mal Eberls langjähriger Freund, Bayerns Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Uli Hoeneß, hätte sich den einstigen Bayern-Spieler gern nahe seines Büros an der Säbener Straße gewünscht. Doch an dieser Stelle enden offenbar die echten Bemühungen.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mochte Eberl eher nicht in die Debatte um einen möglichen Sportdirektor nach Philipp Lahms Absage einbeziehen. Kaderplaner Michael Reschke mochte sicher auch nicht sein Geschäft in Verantwortung mit Eberl teilen. Eine Ablöse, so Rummenigge, hätten die Münchener für den bis 2020 laufenden Gladbach-Vertrag Eberls an den Niederrhein auch nicht überweisen wollen.

Und Cheftrainer Carlo Ancelotti ließ kürzlich fallen, dass er eigentlich gar keinen Sportdirektor braucht. Ach ja, ein Angebot der Bayern an die Gladbacher, um Eberl dort aus dem Vertrag herauszuholen, gab es auch nicht.

Doch nur eine Medienblase? Dagegen spricht Eberls erneute Vertragsverlängerung, ein beidseitiger Treueschwur, der letztlich auch den immensen Wert des Sportdirektors für die Borussia untermauert. Gladbachs Lenker des Bundesliga-Teams bleibt nun bis Sommer 2022, vermutlich zu besseren Kondition. Und mit einer Ausstiegsklausel für einen Topklub, die es bisher nicht gab?

Sollten die Bayern in den nächsten Monaten mit diesem Wissen wirklich ernsthaft am Borussia-Park anklopfen, könnte man das dann tatsächlich boulevardesk eine “irre Wende” nennen. Die nächste Eberl-Wechselstory kommt bestimmt. Kein (April-)Scherz.