Mönchengladbach. Gladbach hat gegen den FC Bayern mit 0:1 verloren. Am Ende zitterte der Rekordmeister, doch die Gladbacher konnten ihre Chancen nicht nutzen.
Einen Sieg hatte sicher kaum jemand von Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend im Bundesliga-Klassiker gegen Tabellenführer Bayern München erwartet. Dafür war die Ausfall-Liste auf Seiten der Fohlenelf einfach zu lang. Ein wenig mehr Spannung hätten sich die 54 014 Zuschauer aber schon gewünscht. Nur in der Schlussviertelstunde, mit dem wiedergenesenen Thorgan Hazard in der Spitze, schnupperten die Gladbacher an einem Punktgewinn. Das 0:1 (0:0) nach einem Treffer von Thomas Müller war letztlich das vierte Pflichtspiel in Serie ohne Erfolg. Die Distanz zum Relegationsplatz 16 beträgt für die Borussen wenig beruhigende fünf Punkte.
Die Ausfall-Hypothek war für Trainer Dieter Hecking enorm. Ohne Christoph Kramer und Mahmoud Dahoud im defensiven Mittelfeld, ohne Kapitän Lars Stindl vorn und Fabian Johnson im linken Mittelfeld - da waren Gladbachs Mittel gegen top besetzte Bayern arg eingeschränkt.
Außenverteidiger Tony Jantschke musste auf die Sechser-Position, Jonas Hofmann versuchte sich neben Raffael als zweite Spitze, André Hahn setzte seine Kampfkraft im linken Mittelfeld ein. Eine Halbzeit lang wehrten sich die laufstarken Fohlen defensiv in der 5-3-2-Taktik gegen eine Bayern-Elf im gewohnten Dauerballbesitz achtbar.
Sommer gegen Lewandowski
Ein wenig Glück und ein bestens aufgelegter Torhüter Yann Sommer sicherten trotz 74 Prozent Ballbesitz für die Roten eine Nullnummer. Dabei gestaltete Sommer den ersten Durchgang zu einem persönlichen Duell mit Robert Lewandowski. Im ersten Versuch machte der Schweizer gegen den im Gladbacher Strafraum blank einschussbereiten Polen eine breite Brust. Und wehrte so das scheinbar sichere 0:1 ab (25. Min.).
Duell Nummer zwei gewann Sommer 13 Minuten später ebenfalls. Lewandowskis Schussversuch aus wieder kurzer Zieldistanz wurde allerdings von Referee Tobias Stieler spät zurückgepfiffen: Abseits!
Die dickste Chance des 26-maligen Meisters hatte, natürlich, Lewandowski. Einen abprallenden Lattenschlenzer von Arjen Robben nahm der Torjäger mit dem Kopf. Doch Yann Sommer tauchte und fischte die Kugel mit dem rechten Arm noch aus der Torecke. Sommer gegen Lewandowski stand damit 3:0.
Hofmann verdaddelte
Und Borussias restliche Zehn? Kam über Konteransätze nicht hinaus. Den besten verdaddelte Jonas Hofmann, der am Bayern-Strafraum mit dem Anspiel auf die mitgelaufenen Hahn und Raffael zu lange zögerte (12. Min). Gladbachs größte Torchancen blieb ohne Torschuss.
Lewandowski gegen Sommer, es gab noch eine vierte Auflage. Diesmal verzog der Ex-Dortmunder im Strafraum. Dafür machte es Thomas Müller drei Minuten später besser. Bis dahin kaum am Ball, wurde der Nationalspieler prächtig von Thiago mit einer Musterhereingabe bedient. Müller nutzte seinen Freiraum vor Torsteher Sommer mit seiner einzigen Chance eiskalt.
Borussia-Trainer Dieter Hecking setzte nun alles auf Offensive. Brachte erst Thorgan Hazard, dann auch noch Josip Drmic. Mehr Vorwärtsgang war am Sonntagabend für Gladbach nicht machbar. Vor allem Hazards Spielqualität weckte bei den Gladbacher Fans umgehend Hoffnung auf den Ausgleich. Doch die ganz große Chance tat sich nicht mehr auf.
Tore: 0:1 Müller (63.)