Solothurn. . Jonas Hofmann ist in der Winterpause vom BVB nach Gladbach gekommen. Nach einer durchwachsenen Saisonhälfte fühlt er sich nun angekommen.

Jonas Hofmann ist erholt. Gut erholt. Mit Teamkollege Patrick Herrmann urlaubte der Fußballprofi von Borussia Mönchengladbach auf der Seychellen-Insel Praslin. Feierte vor Ort mit seiner Lena den ersten Hochzeitstag. Und kürzlich auch seinen 24. Geburtstag. Zum privaten Glück soll sich das sportliche gesellen. Der Acht-Millionen-Euro-Wintertransfer von Borussia Dortmund bekommt bei Gladbachs Trainer André Schubert nach einer eher mauen Rückrunde eine neue Rolle - im defensiven Mittelfeld.

Herr Hofmann, sieht so aus, als würden Sie in Gladbach zum Fast-Allrounder.

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Jonas Hofmann: Ja, stimmt. Ich kann viele Positionen in der Offensive ausfüllen, trainiere und spiele jetzt aber oft auch auf der Sechs. Ich fühle mich da vielleicht sogar ein wenig besser aufgehoben als auf der Außenbahn. Ich mag es, das Spiel an mich reißen zu können und viele Ballkontakte zu haben. Das ist auf der Sechs gegeben.

Im defensiven Mittelfeld ist die Konkurrenz mit Supertalent Mahmoud Dahoud und Weltmeister Christoph Kramer allerdings gewaltig, oder?

Hofmann: Durchaus. Spielen wir aber ein 3-5- 2-System mit variablen Außenspielern, wie in der Rückrunde ja öfter praktiziert, kann ich beispielsweise als dritten Spieler in der Mitte der Fünferreihe spielen. Etwas offensiver interpretiert. Ich kann auf dieser Position für die Mannschaft wertvoll werden, zumal wir ja sicher in drei Wettbewerben vertreten sein werden.

Neben Bundesliga und DFB-Pokal kommen auf Borussia mindestens acht internationale Spiele zu. Entweder in der Champions League oder der Europa League. Da wird der Trainer physisch und psychisch kaum auf eine feste Elf bauen können.

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Hofmann: Das sehe ich auch so. Dieses Pensum kann kaum ein Spieler durchstehen über eine Saison. Das wird auch meine Chance sein.

Warum lief es nach dem Wechsel von Borussia zu Borussia nicht so gut für Sie?

Hofmann: Gladbach hat relativ erfolgreich gespielt, wurde am Ende in der Bundesliga Vierter. Der Trainer hat da nicht die Notwendigkeit gesehen, andauernd durchzuwechseln. Vielleicht habe ich auch nur etwas Zeit benötigt, um mich einzufinden. Die habe ich bekommen. Und Glück braucht man natürlich auch, um einen guten Einstieg in ein neues Team zu finden. Das klingt vielleicht alles ein wenig banal, aber das trifft meine Situation ganz gut.

Kam zwischenzeitlich die Frage auf, ob der Wechsel von Dortmund nach Gladbach wirklich richtig war?

Hofmann: Ich würde lügen, wenn ich behaupte, ich hätte mir keine Gedanken gemacht. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch. Mein Wechsel war allerdings gewollt, in Dortmund hatte ich keine guten Aussichten auf Spielpraxis. Mein Ziel in Gladbach ist es, potentieller Kandidat in der Startelf zu sein. Mit dem Positionswechsel kann mir das gelingen

Wo liegt noch ein Knackpunkt? Oder andersherum: Wo müssen Sie sich noch verbessern, um die Position sechs gut auszufüllen?

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Hofmann: Ich bin nicht der Größte (1,76 Meter, d. Red.), da habe ich Nachteile im Kopfballspiel. Wachsen werde ich nicht mehr, dafür kann ich körperlich zulegen. Fußballerisch bin ich gut unterwegs. Hundert Prozent perfekt ist am Ball allerdings niemand.

Auch mental sind Sie mittlerweile in Gladbach angekommen.

Hofmann: Ja, ich war mit Patrick Herrmann in Urlaub, verstehe mich auch mit Lars Stindl und anderen sehr gut. Er ist aus Wiesental, nur zehn Minuten von meinem Heimatort St. Leon-Rot entfernt. Wenn wir Badisch sprechen, kommt in der Mannschaft allenfalls noch Torwart Tobias Sippel mit. Der ist Pfälzer. Das ist immer ein großer Spaß.