Mönchengladbach. Beim 0:0 gegen den FC Ingolstadt blieb Gladbachs Interimstrainer Andre Schubert erstmals ohne Sieg - und der Kapitän musste vorzeitig vom Platz.

Nur zu gern hätten zwei Ex-Borussen am Samstagnachmittag ihrem ehemaligen Klub mal gern gezeigt, was man so alles in der zweiten Liga lernt. In Düsseldorf, beim FSV Frankfurt. Oder eben auch in Ingolstadt. Der Australier Matthew Leckie und Außenverteidiger Tobias Levels schafften an alter Wirkungsstätte zwar keinen Treffer. Das nicht unverdiente 0:0 mit dem FC Ingolstadt war bei Borussia Mönchengladbach vor 52.331 Zuschauern allerdings mehr als beachtlich. Die Serie von sechs Bundesliga-Siegen am Stück ist für Borussia-Trainer Andre Schubert und seine "Fohlen" damit erst einmal unterbrochen.

Schubert vertraute seiner ersten Elf, die gegen Juventus Turin in der Champions League ein 1:1 geholt, davor bei Hertha BSC im Bundesliga-Match mit 4:1 gewonnen hatte. Mit sechs Erstliga-Siegen in Serie und 21:6 Treffern hatte die Gladbacher zuletzt eine enorme Marke gesetzt. Doch die Gäste von der Donau schienen die rechte Taktik gegen die weißen Dauerstürmer gefunden zu haben.

Gladbach hatte große Mühe

Trainer Ralph Hasenhüttl hatte seiner Elf die Aufgabenstellung eingeimpft, möglichst früh bei gegnerischem Ballbesitz zu stören. Das nahmen die Schanzer wörtlich, standen bei Borussia-Abstößen teilweise mit drei Kickern am Gladbacher Strafraum. Die Gastgeber fanden kaum ins Spiel. Hatten dazu eher noch Glück, dass Ingolstadt die sich bietenden Möglichkeiten kläglich versiebte. Matips Kopfball, hauchdünn am langen Gladbacher Pfosen vorbei, war die beste einer ganzen Reihe von Chancen (12. Min.).

Und die Champions-League-Starter? Hatten gegen wieselflinke, fleißige, laufstarke Gäste alle Mühe, überhaupt gefährlich vors Tor zu kommen. Einziger Aufreger: Raffaels Alleingang auf FCI-Keeper Ramazan Özcan, nachdem der einen missglückten Abstoß in die Beine des Brasilianers gekickt hatte. Doch Raffael dachte zu lange nach und rannte sich auf Strafraumhöhe am herausstürzenden Torwart fest (15.).

Mehr Verkehr im Ingolstädter Strafraum

Nach der unter Schubert bisher schwächsten Bundesliga-Halbzeit versuchten es die Gastgeber mit mehr Offensivpower: Stürmer Drmic für Mittelfeldabräumer Dahoud auf den Platz! Das sorgte für mehr Verkehr vor dem Ingolstädter Strafraum. Zumal die Schwarz-Roten die offensive Verteidigung mangels Kraft aufgeben mussten.

Stindls Kopfball nach einem Traore-Freistoß flog knapp am linken Gestänge vorbei (56.), Johnsons halbhohen Drehschuss aus zwölf Metern Distanz in die rechte Torecke entschärfte Innenverteidiger Matip im letzten Moment (60.). Ingolstadt war aber auch noch präsent. Ex-Borusse Levels zog aus 25 Metern ab, verfehlte die anvisierte rechte Borussen-Torecke ganz knapp (63.). Dann leistete sich Keeper Sommer einen Abspielpatzer, bügelte den im Zweikampf mit Sololäufer Morales aber gleich wieder aus (64.).

Gelb-Rot gegen Gladbachs Xhaka

Danach regten sich die Fans mehr über vermeintliche Zeitschindereien der Gäste und unübersichtliche Foulsituationen auf. Berechtigt war die Gelb-Rote Karte gegen Granit Xhaka vier Minuten vor de Ende. Der Schweizer hatte sich gegen Engel bei einem Ingolstädter Konter ein Foul zu viel geleistet.

Immerhin: Der spät eingewechselte Belgier Thorgan Hazard hatte in der 90. Minute zweimal das Siegtor auf dem Schuh. Einmal rettete Keeper Özcan, dann versprang die Kugel aus kurzer Trefferdistanz.

BMG: Sommer - Nordtveit, Christensen, Dominguez, Wendt - Traoré (79. Hazard), Dahoud (51. Drmic), Xhaka, Johnson - Raffael (87. Elvedi), Stindl.

FCI: Özcan - Levels, Matip, Hübner, Suttner - Hartmann (90. Christiansen), Morales, Brégerie, Leckie - Hinterseer (76. da Costa), Groß (66. Engel).

Schiedsrichter: Fritz (Korb).

Zuschauer: 52.331.

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karten: Dominguez - Brégerie, Leckie, Groß, Levels, Engel, Morales.

Gelb-Rote Karte: Xhaka (86. Min., wiederholtes Foulspiel).