Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach kassierte im zweiten Gruppenspiel der Champions League die zweite Niederlage.
Zum ersten Heimspiel in Europas Meisterklasse nach über 37 Jahren hatten sich Gladbachs Choreografie-Beauftragte etwas Besonderes einfallen lassen. Vor dem Anpfiff bekam jeder Zuschauer – mit Ausnahme der Fans von Manchester City – ein schwarzes, weißes oder grünes Tuch in die Hand gedrückt. Die Textilien in den Vereinsfarben hielten dann alle zusammen auf ein Zeichen hin über ihre Köpfe – so dass die komplette Arena mit Borussia-Raute, Fohlenkopf und anderen Wahrzeichen des Vereins überzogen war. Da zückten sogar die Gäste aus England massenhaft ihre Handys, um das eindrucksvolle Bild einzufangen.
Weniger schön war am Ende der Blick auf die Anzeigetafel – für die Anhänger der Gladbacher, die nach der Auftaktniederlage in Sevilla (0:3) auch ihre zweite Partie in der Königsklasse verloren, diesmal mit 1:2. Den besseren Start im Borussia-Park erwischten die Gäste: Mit einem scharfen Pass quer durch den Fünfmeterraum brachte Raheem Sterling Mittelstürmer Sergio Agüero in Position, doch Gladbachs Keeper Yann Sommer verhinderte mit einem blendenden Reflex den frühen Rückstand (5.).
Raffael besonders flott unterwegs
In der Folge entwickelte sich, trotz einiger Ungenauigkeiten auf beiden Seiten, ein flottes Spielchen. Und bei den Borussen besonders flott unterwegs war, nachdem Patrick Herrmann eine erste gute Gelegenheit vergeben hatte, Raffael. Speziell in der 18. Minute, als er am Ende eines Sololaufs nach leichtem Körperkontakt mit City-Innenverteidiger Nicolás Otamendi einen Elfmeter zugesprochen bekam. Raffael trat selbst an – und scheiterte an Schlussmann Joe Hart.
Gladbach war gut im Spiel gegen den Moneten-Klub aus Manchester – was vor zwei Wochen noch kaum einer für möglich gehalten hätte. Damals taumelten die Borussen von einer Begegnung zur nächsten, mit jedem Mal ängstlicher, unentschlossener, verkrampfter. Fünf Niederlagen standen zum Ligastart auf dem Konto, Manchester City dagegen krachte mit fünf glatten Siegen ohne einen einzigen Gegentreffer in die Saison. Aber dann folgte die doppelte Kehrtwende am Niederrhein und auf der britischen Insel: Die Borussen siegten zwei Mal überzeugend, die Citizens blamierten sich zwei Mal – zuletzt beim 1:4 in Tottenham besonders heftig. Und alles war anders.
Keeper Hart machte es Gladbach nicht leicht
Nun duellierten sich beide Mannschaften lange Zeit auf Augenhöhe. Nach Raffaels Fehlschuss vergab Agüero für den Zweiten der Premier League bis zur Pause zwei weitere Großchancen, auf der anderen Seite ging Hart den Gladbachern Raffael und Herrmann mit exzellenten Paraden weiterhin auf die Nerven. Gleich nach Wiederbeginn parierte der Torhüter der Citizens erneut einen Schuss von Raffael, in der 54. Minute aber war er machtlos: Rechtsverteidiger Julian Korb passte geschickt zurück auf Lars Stindl, der mit dem rechten Innenspann zum 1:0 traf. Doch die Freude der Niederrheinischen währte nur zehn Minuten. Im Anschluss an eine Ecke traf Otamendi zum Ausgleich.
Das Team von Manuel Pellegrini machte nun mächtig Druck – und wurde in der Schlussminute mit dem Siegtreffer belohnt. Nach einem ungeschickten Tackling von Fabian Johnson an Agüero entschied Referee Clément Turpin zum zweiten Mal an diesem Abend auf Strafstoß. Auch diesmal trat der Gefoulte selbst an – im Gegensatz zu Raffael verwandelte Agüero aber sicher.