Mönchengladbach. . Gladbachs Trainer Lucien Favre glaubt nicht, dass die Borussia eine ähnlich schlechte Hinrunde wie der BVB in der vergangenen Saison spielen wird.
Auf fünf Gründe kommt Max Eberl, um den Null-Punkte-Start von Borussia Mönchengladbach in die neue Bundesligasaison erklären. Ein Fehlstart in die Premierensaison, in der Gladbach erstmals für die Champions League gemeldet ist. In der Bundesliga aber steht der Bundesligist am Tabellenende. „Wenn man einen Start nach zwei Spielen beendet, dann haben wir wohl einen Fehlstart hingelegt.“ Ruhig uns sachlich zeigt der Sportdirektor des Klubs, der vor wenigen Minuten mit 1:2 im eigenen Stadion gegen den FSV Mainz 05 verloren hat, die Probleme der Borussia auf.
Verletzte oder fehlende Spieler könne man nun anführen. Mit Martin Stranzl fehle Gladbach vor allem der Abwehrchef und Routinier. Die Abgänge wie Max Kruse oder Christoph Kramer könne man anführen, auch wenn sie „uns fehlen nicht, weil sie nicht mehr bei uns sind“, sagt Eberl, der aber nicht lamentieren will: „Das haben wir noch nie getan und werden wir nicht tun.“
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Gladbach fehlt die Kompaktheit in der Defensive
Auch die fehlenden Automatismen seinen ein Grund für die beiden Niederlagen in Dortmund und gegen die Rheinhessen. „Wir müssen uns momentan alles sehr hart erarbeiten, es ist kein Selbstläufer wie in der Rückrunde der vergangenen Saison“, so der Manager. Es fehle momentan „die Basis einer gemeinsamen Struktur“, die Kompaktheit in der Defensive.
Und zu guter Letzt „wabert die Champions League“ in Mönchengladbach herum, „wir können es gar nicht verhindern, dass der eine oder andere nicht 100, sondern nur 98 Prozent abruft“, mahnt Eberl. Seine Spieler sehen das anders. „Wir freuen uns nach wie vor drauf“, gesteht Torschütze Patrikc Herrmann und ergänzt. „Ich sehe die Champions League als Bonus, als Chancen, uns mit den Besten messen zu können.“ Aber die Bundesliga sei das Alltagsgeschäft. „Wir machen uns keinen Druck“, unterstreicht Granit Xhaka und Mannschaftskapitän Tony Jantschke macht es ganz deutlich: „So langsam nervt es, wie viel von der Champions League hier und da gesprochen wird.“
Gladbach wird sich nicht von der Champions League abmelden
Die Champions League als Erklärung für Borussia Mönchengladbachs Fehlstart? Eine andere Borussia wird sich an ähnliche Probleme erinnern. Die Namenscousine aus Dortmund konnte in der Königsklasse ihre Leistung auf den Rasen bringen, strauchelte aber in der Bundesliga. Nur mit einer spektakulären Aufholjagd sicherte sich der BVB in der vergangenen Saison den Klassenerhalt und schaffte noch den Sprung in die Europa League. „Nicht vergleichbar“, sei das für Gladbachs Trainer Lucien Favre. „Die Dortmunder hatten damals dasselbe Team zusammen, wie im erfolgreichen Jahr davor“, das sei bei seiner Mannschaft nicht der Fall. Auch deshalb glaubt Favre nicht an ein BVB-Schicksal, in dem am Ende der Trainer seinen Hut nehmen musste.
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Davon ist Favre am Niederrhein wohl ligaweit am weitesten entfernt. „Es wartet noch viel Arbeit auf uns, denn wir haben einfach zu viele individuelle Fehler gemacht“, weiß der Fußballlehrer, der mit seinen Notizen der Partie am Sonntagabend wohl ganze Bücher füllen könnte. Es gehe um Detailarbeit, vor allem in der Defensive. „Reden halten vor der Mannschaft ist nicht das, was jetzt zielführend sei“, erklärt Max Eberl. Nur durch harte Arbeit im Training lasse sich die Situation ändern. Und durch die Rekonvaleszenten, die bald wieder zurückkommen.
Zum Schluss konnte der Manager auch noch etwas lachen. „Wir werden uns nicht von der Champions League abmelden und sagen: 'Wir machen's nicht.'“, so Eberl. „Wir werden Mitte September antreten.“ Bis dahin sollte sich Gladbach allerdings gefunden haben, sonst wird der Start in die Königklasse ähnlich bitter, wie der in die Bundesliga.
Gladbach verliert erneut
