Redwood City. Was als Aprilscherz begann, nimmt ernste Züge an. Eine Amerikanerin möchte, dass Frauenfußball in der FIFA-Videospielreihe integriert wird und hat eine Online-Petition ins Leben gerufen. Tausende Unterstützer hat die Aktion bereits.

Als zum 1.4. Nachrichten kursierten, Frauenfußball würde in der neuesten Version der FIFA-Videospielreihe integriert werden, war es nach dem Blick auf den Kalender offensichtlich, dass es sich hierbei um einen Aprilscherz handelte. Doch scheinbar weckte diese Meldung einen Nerv bei Gamern und Fußballfans gleichermaßen, denn die angestoßene Debatte um Gleichberechtigung in den Games von EA Sports hält an.

Vor allem in den USA, wo Frauenfußball nicht nur wegen des Erfolges der Nationalmannschaft (vier Mal olympisches Gold, zwei WM-Titel) äußerst populär ist, möchte man mobil machen und die Entwickler zur Programmierung von Damenmannschaften überzeugen.

Tausende User unterstützen Petition bereits

Fernanda Schabarum aus Florida hat auf dem Portal change.org eine Petition ins Leben gerufen und bereits Tausende Befürworter auf ihre Seite. Obwohl die FIFA-Reihe mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Spielereihen aller Zeiten zählt, hat es bis heute kein weiblicher Charakter und kein weibliches Team ins Game geschafft, kritisiert Schabarum in ihrer Erklärung. "Laut der Entertainment Software Association sind 47% aller Gamer weiblich. Das US Department of State teilte mit, dass 40% aller Fußballspieler in den USA weiblich sind."

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>Female gamer Fernanda is wondering why there aren't any female soccer players in @<a href="https://twitter.com/easports">easports</a>'s video game: <a href="http://t.co/1difdkh7" title="http://change.org/fifa">change.org/fifa</a></p>&mdash; Change.org (@Change) <a href="https://twitter.com/Change/status/236180265532272641">16. August 2012</a></blockquote>

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"Fußball ist der beliebteste Sport am College und in einigen Fällen sind weibliche Fußballstars bekannter als Männer. Fußballstar Mia Hamm wurde zuletzt als eine 'der faszinierendsten Frauen in der Politik' im Rahmen einer Wahlumfrage gelistet", hält Schabarum fest. Nike benannte ein Gebäude in ihrer Firmenzentrale nach Hamm, die zudem von Pele 2004 in den FIFA 100 gewählt wurde, den 100 besten, noch lebenden Fußballern.

"Beschränkt unsere Auswahl nicht auf Messi, Rooney, Neymar und Cristiano Ronaldo"

Tim Kulig am Ball beim Frauen-Länderspiel zwischen Deutschland und den USA
Tim Kulig am Ball beim Frauen-Länderspiel zwischen Deutschland und den USA © dpa

"Beschränkt unsere Auswahl nicht auf Messi, Rooney, Neymar und Cristiano Ronaldo. Erlaubt den Jungs und Mädels mit Wambach, Sawa, Morgan, Cristiane, Miyama, Rapinoe, Marta, Hope Solo, Mia Hamm und Birgit Prinz zu spielen. Sagt EA Sports, sie sollen weibliche Charaktere in ihre Fußball-Spiele integrieren", heißt es in der Petition weiter.

Noch hat EA Sports FIFA 14 nicht offiziell angekündigt, doch damit wird am 17. April gerechnet. Es gilt als unwahrscheinlich, dass im finalen Game (wahrscheinlicher Veröffentlichungstermin: September) bereits weibliche Fußballerinnen und Teams gespielt werden können, doch in Zeiten von Software-Updates ist nichts unmöglich. Spätestens wenn die Unterstützerzahlen der Bewegung rapide zunehmen, wird sich EA Sports der Frage und dem Druck stellen müssen. Und wer weiß? Vielleicht zählen Wambach und Ko. spätestens zum Erscheinen von FIFA in 2015 zu den großen Neuerungen der Reihe.

Wer die Petition unterstützen will, kann dies auf change.org tun (Link).