Essen. . Der deutsche Frauenfußball ist unter der Regie von Silvia Neid angetreten, um den Durchbruch zu schaffen. Mit dem Aus im WM-Viertelfinale hat die Bundestrainerin dieses Ziel verfehlt. Neid sollte ihr Amt deshalb niederlegen, meint Ralf Birkhan.

Natürlich sollte Silvia Neid zurücktreten. Der deutsche Frauenfußball ist unter ihrer Regie bei der WM angetreten, um den Durchbruch und somit Grundlagen für profihaftere Strukturen in der Bundesliga zu schaffen. Mit dem Aus im Viertelfinale hat Neid dieses Ziel verfehlt. Der Frauenfußball wird nach der WM wieder im Niemandsland des öffentlichen Interesses verschwinden, zudem ist die Chance auf Olympia-Gold mit der verpassten Qualifikation hinüber. Ein herber Doppelschlag.

Waschen und nicht nass machen geht nicht, schon gar nicht im Profisport. Neid hatte mit der Verantwortung für die WM auch alle Freiheiten vom DFB erhalten. Die Saison der Bundesliga endete auf ihren Wunsch vor drei Monaten, damit sie ihr Team für die längste Vorbereitung der Geschichte im deutschen Sport zusammenziehen konnte.

Es nutzte nichts, selbst in diesen drei Monaten hat die Trainerin ihr Team nicht durchschaut. Beispiel Birgit Prinz. Die WM-Heldin früherer Tage rutschte in eine bittere Rolle und fühlte sich gedemütigt. Auch dieses Problem hätte die Trainerin mit mehr Fingerspitzengefühl lösen müssen. Es ist Zeit für einen Neuanfang.

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