Rennes. Die Kamerunerinnen fühlten sich im WM-Achtelfinale gegen England verschaukelt. Ihr Protest sorgte für Kopfschütteln. Ein Kommentar.
Es gibt die eine Art der Kritik. Und die andere. Eine subtile und eine mit dem Holzhammer. Bestens illustriert derzeit bei der WM der Fußballfrauen durch die Brasilianerin Marta und die Spielerinnen von Kamerun.
Marta hat ihre Art des Protests gewählt und tritt mit Schuhen ohne Herstellerlogo auf. Sie will damit ein Zeichen zur Gleichberechtigung setzen, für die gleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen. Sie spricht darüber, deutet nach Torerfolgen auf den Fuß. Für eine Spielunterbrechung aber sorgt sie nicht.
Und da liegt der feine Unterschied. Kamerun hätte diese im Spiel gegen England billigend in Kauf genommen. Die Spielerinnen fühlten sich vom Videoschiedsrichter verschaukelt, der einen englischen Treffer gab, einen von Kamerun aber wieder aberkannte. In beiden Fällen völlig zu Recht, aber das wollten die Afrikanerinnen nicht wahrhaben. Sie protestierten, waren drauf und dran, den Platz zu verlassen.
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Ein bisschen Nachsicht muss man walten lassen, der Videobeweis ist in Afrika längst noch nicht so geläufig, wie er das in anderen Teilen der Fußballwelt mittlerweile ist. Allerdings ist das keine Entschuldigung für einen Beinahe-Spielabbruch. Die eine Art des Protests kann für Zustimmung und Anerkennung sorgen. Die andere sorgt für Kopfschütteln.