Essen. Spätestens bei den Olympischen Spielen wird Steffi Jones Silvia Neid als Trainerin der Frauen-Nationalelf beerben. Erfahrung als Coach hat sie nicht.

Vielleicht war im Halbfinale der Frauenfußball-WM das Glück aufgebraucht. Im Viertelfinale gegen Frankreich hat es die Energieleistung des deutschen Teams gegen einen spielerisch besseren Gegner belohnt. Gegen die USA hat es sich auf die andere Seite geschlagen – was aber nicht den verdienten Sieg der Amerikanerinnen schmälert.

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Deutschland ist im Frauenfußball eine große Nummer, aber die überragende Position von 2003 bis 2007, als es zweimal Weltmeister wurde, hat es eingebüßt. Die USA haben eine Lehrstunde in taktischer Flexibilität, aber auch in Mentalität, im Glauben an sich selbst, gegeben.

DFB-Frauen müssen sich weiterentwickeln

Ob Silvia Neid wie geplant bis zu den Olympischen Spielen 2016 weiter macht, ist für die Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland nicht mehr entscheidend. Steffi Jones wird dann, spätestens dann, übernehmen. Mit ihr setzt der DFB genau in dem Moment, in dem die Nationalelf auf hohem Niveau eine Weiterentwicklung braucht, auf eine Trainerin, die noch nie ein Team betreut hat. Das ist, sehr vorsichtig formuliert, ziemlich gewagt.