Fürth. Die vorletzte WM-Probe ist bestanden: Die deutschen Fußballfrauen haben Brasilien mit 4:0 besiegt - und dabei eine starke Leistung gezeigt.
Deutschlands Fußball-Frauen haben den vorletzten WM-Test mit Bravour bestanden und mit einem glanzvollen 4:0 (2:0) gegen Brasilien mächtig Selbstvertrauen für die Mission "dritter Stern" getankt. Knapp acht Wochen vor dem WM-Auftakt gegen die Elfenbeinküste bot die Mannschaft von Silvia Neid am Mittwoch vor 15.043 Zuschauern in Fürth eine überzeugende Leistung. Celia Sasic per Foulelfmeter (26. Minute), Simone Laudehr (35.), Melanie Leupolz (60.) und Dzsenifer Marozsan (86.) schossen im zwölften Duell mit Brasilien den zehnten Sieg heraus.
Mit der Ankündigung "Samba in Fürth" hatte der Veranstalter nicht zu viel versprochen. Allerdings legten nicht die Südamerikanerinnen ein flottes Tänzchen hin, sondern die Neid-Truppe. Vier Wochen nach dem 3:1-Erfolg beim Algarve-Cup geriet die DFB-Auswahl, die verletzungsbedingt auf eine komplette Elf verzichten musste, nur in der Anfangsphase unter Druck. Superstar Marta (8.) scheiterte an Torfrau Nadine Angerer, die kurz darauf Glück hatte, als ein Lupfer von Tamires (9.) knapp am Pfosten vorbeistrich.
DFB-Frauen beherrschten das Geschehen
Doch dann demonstrierte der Europameister seine Klasse, auch wenn Laudehr zunächst noch zu früh jubelte: Bei ihrem Treffer in der 21. Minute stand die Frankfurterin im Abseits. Als die dynamische Mittelfeldspielerin wenig später im Strafraum von Mônica zu Fall gebracht wurde, besorgte Sasic vom Punkt mit ihrem 57. Tor im 103. Länderspiel die umjubelte Führung.
Die DFB-Frauen beherrschten fortan das Geschehen und legten durch Laudehr nach. Sasic (30.) und Alexandra Popp (38.), die aus fünf Metern vorbeischoss, hatten weitere Treffer auf dem Fuß. Defensiv ließ der zweimalige Weltmeister kaum noch etwas anbrennen, so dass es mit einer beruhigenden Führung in die Kabinen ging.
Deutschland blieb am Drücker
Nach dem Wechsel blieb Deutschland am Drücker. Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen, auch wenn hier und da die Präzision fehlte. Popp hätte schnell auf 3:0 erhöhen können, doch ein wuchtiger Kopfball der Stürmerin vom deutschen Meister VfL Wolfsburg verfehlte knapp das Ziel.
Nach einer Stunde setzte Laudehr, die einen Sahnetag erwischte, Leupolz gekonnt in Szene. Die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern umkurvte gekonnt Brasiliens Torfrau Bárbara und vollendete zur Entscheidung. Von den Gästen kam nichts mehr, obwohl Neid danach munter durchwechselte. Der Überlegenheit ihrer Schützlinge tat dies kein Abbruch. So durfte sich am Ende auch noch Marozsan für ihr gutes Spiel mit einem Treffer belohnen. (dpa)